Rhein-Sieg-Halle Martin Rütter begeisterte Siegburg mit seiner Show "Der tut nix"

SIEGBURG · Martin Rütter kennt sich mit Hunden nur allzu gut aus. Mit seiner Show "Der tut nix" sorgte er jetzt in Siegburg in der Rhein-Sieg-Halle für Furore.

 "Wir verharmlosen Probleme aus Liebe zum Hund", sagt Tiertrainer Martin Rütter.

"Wir verharmlosen Probleme aus Liebe zum Hund", sagt Tiertrainer Martin Rütter.

Foto: Ingo Eisner

Schlagartig ist es in der Rhein-Sieg-Halle dunkel, die Bühne ist in rotes Licht getaucht und am Vorhang erscheinen riesige Hundeaugen. Nebel steigt auf, die Augen beobachten genau und plötzlich hört man Laufschritte, das Keuchen wird immer stärker, die Spannung steigt, die Musik untermalt den dramatischen Moment, der Hund knurrt erst leise, dann immer lauter - er kommt näher, Angst kommt auf, denn die Hetzjagd beginnt.

In dieser fast unerträglich spannungsgeladenen Situation ertönt er, der Ruf, den jeder Hundebesitzer kennt: "Der tut nix", plärrt in infantil naiver Stimmlage der vermeintliche Hundehalter von ganz weit weg. Das Licht geht an und die 1400 Besucher in der ausverkauften Rhein-Sieg-Halle sehen den Jogger oben am Laternenpfahl, darunter ein ausgepowerter Hund.

Der tiefe Wald wird zum Großstadt-Dschungel, in dem immer mehr Vierbeiner ein mehr oder weniger artgerechtes Dasein fristen. Es ist Martin-Rütter-Zeit und der wird angekündigt als der "Hausmeister aller Hundehütten", bevor er die Bühne betritt. Rütter steigert sich im Laufe des Abends zu Höchstform.

Dauerlachen ist angesagt, wenn der Hundeversteher Herrchen und Frauchen den Spiegel vorhält. So sei der Satz "der tut nix", der gleichzeitig auch Titel der aktuellen Rütter-Show ist, "die älteste und unverschämteste Lüge aller Halter, die keinen Einfluss auf ihren Hund haben", stellt der Hundetrainer fest.

Sein Fazit aus 20 Jahren in dem Beruf: "Wir verharmlosen Probleme aus Liebe zum Hund", diese sei zudem bei den Frauen oft weitreichender als die Liebe zum Ehemann und habe für den Hund Auswirkungen auf die Rangordnung im Familienrudel.

Aus Dackel-Sicht rangiere das Herrchen weit unten, er selbst ganz oben, denn Hunde seien Meister im Vergleichen, und da schneide Herrchen nun mal schlecht ab. "Wer kriegt das bessere Essen, wer wird mehr gestreichelt und wer produziert bei Frauchen mehr Freude, wenn er ins Bett hüpft?", diese Fragen musste Rütter bei schallendem Gelächter nicht mehr beantworten.

Zu komisch wurde es schließlich auch, als Rütter versuchte, den Gang eines unkastrierten Chihuahua-Rüden im rosa Mäntelchen nachzumachen, um Kommunikationsprobleme wegen der Optik mancher Hunde zu verdeutlichen. Aggression, Kastration und der unendliche Markt der unnützen Hundeartikel waren weiter Themen, um die sich Rütters Geschichten rankten und für ein Dauergrinsen sorgten.

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