Tauben Meckenheimerin Helma Schlicht ärgert sich über eine Vogelschar auf ihrem Dach

MECKENHEIM · Eigentlich ist Helma Schlicht eine Tierfreundin. Die ehemalige Lehrerin hielt früher mit ihrer Familie einen Hund, Schildkröten, Fische und Kanarienvögel. Doch bei Tauben sieht die 83-Jährige inzwischen rot. Denn die gefiederten Tiere machen ihr tagtäglich das Leben schwer.

 Eine Taubenschar macht es sich regelmäßig auf Helma Schlichts Dach gemütlich.

Eine Taubenschar macht es sich regelmäßig auf Helma Schlichts Dach gemütlich.

Foto: Wolfgang Henry

Im Februar 2011 bezog die aktive Seniorin eine helle Erdgeschoss-Wohnung, fußläufig zu den Einkaufsmöglichkeiten in Meckenheims Neuer Mitte gelegen, um hier ihren Lebensabend zu verbringen.

Ihr Eigenheim mit großem Garten hatte die Meckenheimerin verkauft. Die kleine Terrasse, die sie sich von Fachleuten an der Wohnung anlegen ließ und die ihren Garten nun ersetzen sollte, wurde im Juli des vergangenen Jahres fertig.

Doch den Aufenthalt im Freien konnte Helma Schlicht bislang nicht genießen. Denn auf dem Dach des dreistöckigen Hauses mit insgesamt zwölf Wohnungen macht es sich eine Taubenschar regelmäßig gemütlich.

Deren Hinterlassenschaften - aus dem Kropf hervorgewürgte Futterreste sowie Kot - verschmutzen Dach, Dachrinne, Balkone und Terrassen. "Die ganze Hausgemeinschaft leidet", betont Schlicht, die jeden Tag zu Besen und Kehrblech greifen muss.

Den mutmaßlichen Grund, warum es auf ihrem Dach zugeht wie im Taubenschlag, fand Schlicht schnell heraus: Im oberen Stock eines nahen Mehrfamilien-Hauses werden die Vögel regelmäßig gefüttert, auch im Sommer, wenn eigentlich die Natur reichlich Nahrung bietet, so ihre Beobachtung.

Das Dach ihres eigenen Wohnhauses biete eine ideale Anflugmöglichkeit auf den Futterplatz. Andere Dächer in der Umgebung blieben daher von den Vögeln weitestgehend verschont, vermutet die Seniorin.

Wie sie berichtet, nutzen regelmäßig etwa 50 Vögel die gute Aussicht vom Dach auf den regelmäßig reichlich gedeckten Tisch gegenüber, schlagen sich dort den Kropf voll und kehren dann auf ihren Stammplatz einige Meter über Helma Schlichts Terrasse zurück.

Das Ordnungsamt sei informiert, habe auch eine kurzfristige Besserung der Situation erreicht, sagt Schlicht. Doch seit einigen Wochen habe die Vogelfreundin von gegenüber, die Schlicht persönlich nicht kennt, zum Verdruss der Nachbarn die Fütterung wieder aufgenommen.

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