Missbrauchsfall Lohmar Angeklagter beging Suizidversuch

LOHMAR/BONN · Ein gescheiterter Selbstmordversuch war der Grund dafür, dass der für den gestrigen Dienstag geplante Auftakt im Prozess vor dem Bonner Landgericht gegen einen 53 Jahre alten Mann aus Lohmar kurzfristig geplatzt ist. Dies bestätigte Gerichtssprecher Philipp Prietze auf Anfrage.

Der Angeklagte muss sich in dem Prozess, wie berichtet, für den Tod seiner sechsjährigen Nichte verantworten. Er soll dem Mädchen mehrfach K.o.-Tropfen verabreicht und es dann missbraucht haben. Im April dieses Jahres war die Nichte während der letzten Tat in Atemnot geraten und erstickt.

Dem verwitweten Computertechniker, der selbst Vater mehrerer erwachsener Töchter ist, droht nun eine lebenslange Freiheitsstrafe: Die Staatsanwaltschaft hat ihn unter anderem wegen versuchten Mordes sowie sexuellen Missbrauchs mit Todesfolge angeklagt. Vor den Missbrauchshandlungen an der sechsjährigen Nichte soll er sich auch mehrfach an deren älterer Schwester vergangen haben.

Einen Tag vor Beginn des Prozesses soll der Angeklagte eine größere Menge Tabak geschluckt haben. Laut seinem Verteidiger Martin Mörsdorf bestand keine Lebensgefahr. Aufgrund von Kreislaufproblemen sei der 53-Jährige allerdings in ein ziviles Krankenhaus gefahren worden. Bereits am gleichen Tag habe er jedoch wieder in seine Gefängniszelle in Köln zurückkehren können. Der Prozess wird voraussichtlich am Mittwoch, 13. November, beginnen.

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