Eurowings-Konflikt Der Streik geht nächste Woche weiter

Köln/Düsseldorf · Nach dem 24-Stunden-Streik beim Lufthansa-Billigflieger Eurowings am Donnerstag hat die Flugbegleitergewerkschaft Ufo weitere Streiktage in der kommenden Woche angekündigt.

Blick auf einen Monitor am Köln/Bonner Flughafen am Donnerstagmorgen.

Blick auf einen Monitor am Köln/Bonner Flughafen am Donnerstagmorgen.

Foto: dpa

Hunderte Flüge gestrichen, fast 40.000 betroffene Passagiere: Der 24-Stunden-Streik der Gewerkschaft Ufo hat Eurowings am Donnerstag kalt erwischt. In der kommenden Woche soll der Ausstand weitergehen - am Freitag gibt es aber erst einmal eine neue Tarifrunde. Der Flugbetrieb soll aber zunächst wieder regulär weitergehen.

Der erste Streiktag hatte einen großen Teil des Flugbetriebs der Lufthansa-Tochter lahmgelegt. Nach Angaben der Airline fielen nahezu alle innerdeutschen Verbindungen aus. Auch im Europa-Verkehr hatte es erhebliche Behinderungen geben. Insgesamt wurden 393 von 551 geplanten Eurowings-Flügen vor allem in Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart, Hamburg und Berlin gestrichen.

In der kommenden Woche müssen sich Kunden von Eurowings aber schon wieder auf massive Einschränkungen und Flugausfälle einstellen. Die Kabinengewerkschaft Ufo will den Arbeitskampf dann noch einmal ausweiten und an zwei Tagen zu weiteren Streiks bei der Lufthansa-Tochter aufrufen, sagte Ufo-Vorstand Nicoley Baublies der Deutschen Presse-Agentur. An welchen Tagen und zu welchen Zeiten der Ausstand weitergehen solle, gab die Gewerkschaft noch nicht bekannt.

Das verflixte siebte Jahr

Für diesen Freitag (28. Oktober) ist außerdem eine Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft Verdi geplant, die ebenfalls einen Teil der Kabinenbeschäftigten bei Eurowings Deutschland vertritt. „Wir fordern sieben Prozent - also ein Prozent pro Jahr ohne Vergütungserhöhung“, sagte das Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle.

Bei der Fluglinie habe es zuvor sieben Jahre keine Steigerung gegeben. Auch Verdi drohte für den Fall eines Scheiterns mit Streiks. „Die Verdi-Kolleginnen und -Kollegen sind hoch motiviert, bereits ab der kommenden Woche Warnstreiks durchzuführen“, sagte Behle.

Die Lufthansa-Tochter wollte wegen des 24-Stunden-Streiks den Gang zum Arbeitsgericht prüfen. „Wir werden jetzt juristisch untersuchen, wer für diesen Streik die Verantwortung trägt, und behalten uns entsprechende rechtliche Schritte vor“, sagte ein Eurowings-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Aussage gegen Aussage

Der Streik sei unverhältnismäßig. Ufo habe einen scheinbaren Konflikt um Teilzeitmodelle genutzt, um neben der kleineren Eurowings GmbH (23 Jets) auch die größere Teilgesellschaft Germanwings (58 Maschinen) der gemeinsamen Lufthansa-Billigplattform „über Nacht und ohne jede Vorwarnung streikfähig zu machen“. In der Praxis würden aber fast alle Teilzeitwünsche von Mitarbeitern ohnehin erfüllt.

Ausgangspunkt des Streiks waren die gescheiterten Tarifgespräche bei der Düsseldorfer Eurowings GmbH. In den Verhandlungen bis in den Mittwochmorgen hatten sich Ufo und das Unternehmen nicht auf ein Schlichtungsverfahren einigen können.

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