Wenig Anfragen an Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis Ein Feuerwerk zum Geburtstag gibt es nur unter Auflagen
Rhein-Sieg-Kreis · Pyrotechnik können Privatleute unter dem Jahr nur nach Vorlage einer Genehmigung kaufen. Die stellen die jeweiligen Ordnungsämter aus. Dafür müssen aber bestimmte Auflagen erfüllt werden.
Der Verkauf von Pyrotechnik war auf Grundlage der Corona-Schutzmaßnahmen vor dem Jahreswechsel grundsätzlich verboten. An einigen öffentlichen Plätzen gab es überdies ein Böllerverbot. Dennoch war in der Silvesternacht einiges an Feuerwerk am Himmel zu sehen. Während ein privates Feuerwerk in der Silvesternacht ohne Genehmigung abgefeuert werden darf, bedarf es im Rest des Jahres einer Genehmigung. Unter Nennung eines Anlasses wie etwa Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten muss sie bei den örtlichen Ordnungsämtern beantragt werden. Allerdings gibt es dabei einige Auflagen.
Die konkreten Vorgaben finden sich im Sprengstoffgesetz. Die erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz regelt grundsätzlich, dass pyrotechnische Gegenstände der Klasse zwei, also Silvesterfeuerwerk, in der Zeit vom 2. Januar bis zum 30. Dezember nur durch Feuerwerker oder nach der Erteilung einer Ausnahmebewilligung der jeweiligen Ordnungsbehörde durch Privatpersonen abgebrannt werden dürfen. Ein ausgebildeter Feuerwerker muss das lediglich zwei Wochen vor dem Abbrenntermin beim Ordnungsamt anmelden. Privatpersonen, die mindestens 18 Jahre alt sein müssen, benötigen hingegen eine Genehmigung der jeweiligen Ordnungsbehörde. Ohne dürfen sie gar keine Feuerwerkskörper kaufen. Diese Genehmigung darf nur anlassbezogen erteilt werden.
„Als begründete Anlässe für die Genehmigung eines solchen Feuerwerks wurden in Siegburg runde Geburtstage, besondere Jubiläen und Hochzeiten definiert“, sagt Björn Langer, stellvertretender Sprecher der Stadt Siegburg. „Grundsätzlich darf in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen kein Feuerwerk abgebrannt werden“, fügt er hinzu. 2020 habe es in der Kreisstadt keine Anträge auf ein privates Feuerwerk gegeben. 2021 waren es nur zwei Anträge, die aber aufgrund eines fehlenden begründeten Anlasses abgelehnt werden mussten. „In den Jahren vor 2020 wurden im Schnitt zehn bis 15 Feuerwerke jährlich genehmigt“, so Langer.
In Sankt Augustin war es im vergangenen Jahr gerade einmal ein privates Feuerwerk, für das die städtische Ordnungsbehörde die Genehmigung erteilt hat. „In Sankt Augustin können solche Feuerwerke nur bei runden Geburtstagen ab dem 70. Geburtstag sowie ab Goldhochzeiten beantragt werden“, sagt Stadtsprecherin Carolin Trost. In Niederkassel hingegen können Feuerwerke bei der Stadt für sämtliche Hochzeiten und Geburtstage beantragt werden. „Das Feuerwerk muss der Kategorie zwei entsprechen, die Schallemissionen müssen gering sein, es müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden und das Feuerwerk darf nicht länger als 30 Minuten dauern“, nennt Niederkassels Stadtsprecher Markus Thüren die Vorgaben. Im vergangenen Jahr habe es nur zwei Anträge für private und drei Anträge für gewerbliche Feuerwerke in Niederkassel gegeben.
Coronabedingt weniger Anlässe für Feuerwerke
In Königswinter wurden 2021 keine Genehmigungen für private Feuerwerke erteilt. „Insgesamt wurden zwei Anträge gestellt, die aus naturschutzrechtlichen Gesichtspunkten abgelehnt wurden", sagt Stadtsprecher Florian Striewe. „Bei der Stadt Bad Honnef gab es in den vergangenen beiden Jahren kaum Anmeldungen, da ja auch coronabedingt keine Ansammlungen oder Partys stattfinden konnten“, lässt Bad Honnefs Sprecherin Christine Pfalz auf Anfrage wissen. 2019 gab es laut Pfalz nur zwei Pyrotechniker und zwei Privatpersonen und 2021 einen Feuerwerker und eine Privatperson, die Feuerwerk in Bad Honnef angemeldet hatten. In 2020 musste laut Pfalz die einzige Anmeldung aufgrund von Waldbrandgefahr abgelehnt werden.
Wer eine Genehmigung erhält, muss sie beim Einkauf vorlegen. Beim Eitorfer Pyrotechnikhersteller Weco geschieht dies meist über den Onlineshop. Oliver Gerstmeier, Sprecher des Eitorfer Pyrochtechnikherstellers Weco, bestätigt aber, dass die Nachfrage eher gering ist. „Das ist schon sehr überschaubar und wird vor allem während der Sommermonate genutzt“, sagt er.


