Sitzbank mit "rechtem" Schriftzug Eingebrannter Schriftzug in Windecker Sitzbank

Windeck · Eine Bank des Aussichtspunktes unterhalb der Burgruine Windeck sorgt derzeit für Diskussionen. Mitglieder des „Freundeskreises Rhein-Sieg“ hatten diese im Zuge einer Sanierung mit ihrem Namenszug versehen.

 Die „verzierte“ Bank mit Namensgravur unterhalb der Burgruine sorgt derzeit für Diskussion in Altwindeck.

Die „verzierte“ Bank mit Namensgravur unterhalb der Burgruine sorgt derzeit für Diskussion in Altwindeck.

Foto: Stephanie Roller

Eine Aktion einer politisch rechten Gruppe sorgt im Windecker Ortsteil Altwindeck für Diskussionen. Mitglieder des „Freundeskreises Rhein-Sieg“ haben eine Sitzbank und den Zaun an einem Aussichtspunkt unterhalb der Burgruine saniert. Im Zuge der Arbeiten haben sie auf der Rückseite der Bank den Namenszug ihrer Gruppe in Brandgravur hinterlassen. Die Gruppe sympathisiert im Internet offen mit der „Identitären Bewegung“. Sie wird von Beobachtern der Szene als rechtsextreme Gruppierung eingeordnet.

„Dass auf der Rückenlehne der Bank ein Schriftzug angebracht werden soll, war in vorherigen Absprachen nicht angekündigt worden“, sagte Johannes Salz, Vorstandsmitglied des Heimatvereins, der die Bank gestiftet hatte. Inzwischen hat sich der Verein Hilfe beim NS-Dokumentationszentrum Köln geholt. Die Informations- und Bildungsstelle unterstützt Menschen, die in ihrem sozialen Umfeld mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus konfrontiert sind.

Hintergrund der Gruppe zunächst unklar

Im Rahmen dieser Beratung habe man mehr über den Hintergrund der Gruppe und deren ideologische Vorbilder erfahren. Offenbar war dies dem Heimatverein zunächst unklar, als er dem „Freundeskreis Rhein-Sieg“ die Erlaubnis gegeben hatte, die Bank und den Holzzaun am Aussichtspunkt zu sanieren. Anwohner äußerten Befürchtungen, die Bank könne zu einem Treffpunkt der Szene werden. Tatsächlich weckt der großflächige Schriftzug den Eindruck, die Gruppe habe die Bank regelrecht in Besitz genommen.

Wie es mit der Bank weitergeht, sollen jetzt Gespräche des Heimatvereins mit dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft klären. Der Aussichtspunkt gehört zum Gebiet des Staatsforsts und ist Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen. „Wahrscheinlich ist, dass die Rückenlehne in den kommenden Tagen ausgetauscht wird“, sagte Ottmar Hassel, Leiter des Ordnungsamts in Windeck. Seine Behörde sei zwar nicht für den Fall zuständig, da sich die Bank auf einem Privatgrundstück befände. Sie habe aber bei der Vermittlung der Gespräche zwischen Dorfverein und Forstamt geholfen. „Bisher sind uns keine Beschwerden bekannt, dass die Bank von Anhängern der rechten Szene als Treffpunkt genutzt wird“, sagte Hassel. Der Heimatverein ließ offen, welche weiteren Schritte er unternehmen werde. Offenbar gibt es im Vorstand unterschiedliche Ansichten.

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