Wildkatze in Eitorf gesichtet Serval könnte Haustier auf Freigang sein

Eitorf · Die Herkunft der Großkatze in Eitorf ist weiter unbekannt. Es gibt aber erste unbestätigte Hinweise, dass es sich um ein Haustier auf Freigang halten könnte.

 Der Serval wurde von einer Wildkamera aufgenommen.

Der Serval wurde von einer Wildkamera aufgenommen.

Foto: Gemeinde Eitorf/privat

Ist es ein Wildtier oder ein Haustier, ist es scheu oder zahm, gefährlich oder harmlos, ist es entlaufen oder einfach nur auf Freigang? Die Fragen rund um die getigerte Großkatze, die seit Dezember im Eitorfer Gemeindegebiet umherstreift, reißen nicht ab. Die ersten Meldungen dazu gingen bei der Gemeindeverwaltung vor Weihnachten ein, die Polizei erhielt am 28. Dezember den ersten Hinweis auf das Tier, das sich in einem rechtlich unbestimmten Raum bewegt.

„Es ist zwar eine afrikanische Wildkatze, aber eigentlich eine Hauskatze und darf nicht gejagt werden“, zitiert Alexandra Wellner die Jagdbehörde des Rhein-Sieg-Kreises. Auch aus Sicht der Naturschutzbehörde könne nichts unternommen werden, solange man nicht wisse, wem das Tier gehöre, erläutert die Pressesprecherin des Rhein-Sieg-Kreises.

Serval in Eitorf gilt rechtlich als Fundtier

Die Eitorfer Gemeindeverwaltung, die inzwischen fest davon ausgeht, dass es sich um einen Serval handelt, behandelt das Tier rechtlich wie einen entlaufenen kleinen Hund oder eine Hauskatze. „Es gibt, wenn auch bislang unbestätigte, Anhaltspunkte dafür, dass das Tier von einer Privatperson im Gemeindegebiet südlich der Sieg erworben und gehalten wurde beziehungsweise wird, es Freilauf hatte und diesen räumlich wie zeitlich ausgedehnt hat‘“, sagt Karl Heinz Sterzenbach. Da der Halter unbekannt sei, wäre der Serval damit rechtlich ein Fundtier.

Eine Gefahrenlage sehe die Gemeinde nicht, so der Erste Beigeordnete, der jedoch das Tier bedauert. Denn die afrikanischen Wildkatzen kommen in freier Wildbahn nur in Afrika südlich der Sahara, also in deutlich wärmeren Gefilden, vor. Sie bewohnen dort verschiedene Typen von Grasland oder Gebieten mit lichtem Baumbewuchs. Die Gemeinde Eitorf appelliert daher an den Halter, den Freilauf des Tieres zu beenden und dem Tier eine artgerechte Haltung zu gewährleisten.

Fakt ist, dass die Tiere meldepflichtig sind. Laut der Kreissprecherin ist in Eitorf aktuell kein Serval gemeldet. Das letzte Tier verstarb dort vor zwei Jahren und sei ordnungsgemäß abgemeldet worden. Im restlichen Rhein-Sieg-Kreis seien aktuell zwar einige Servale gemeldet, von einem Tier, das entlaufen ist, ist jedoch nichts bekannt. Dass jemand das wertvolle Tier – die Preise liegen zwischen 4000 und 6000 Euro – einfach ausgesetzt hat, ist eher unwahrscheinlich.

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