Halbjahresprogramm liegt vor Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ soll im November wieder öffnen

Rhein-Sieg-Kreis · Der Rhein-Sieg-Kreis hat die „Gedenkstätte Landjuden an der Sieg“ in den vergangenen Jahren sanieren lassen und ihre Ausstellung neu konzipiert. Im November soll sie nun voraussichtlich wieder eröffnet werden.

 Die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ in Windeck-Rosbach.

Die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ in Windeck-Rosbach.

Foto: Christoph Meurer

Seit bald sechs Jahren sind die Türen der „Gedenkstätte Landjuden an der Sieg“ in Windeck-Rosbach geschlossen. Seither hat der Rhein-Sieg-Kreis das 200 Jahre alte frühere Wohnhaus der Familie Seligmann umfangreich sanieren lassen. Zudem hat er die Zeit genutzt, um die Ausstellung, die das Leben von Juden in der Region dokumentiert, neu zu konzipieren. Die Arbeiten dafür erreichen nun die Zielgerade. Wie der Rhein-Sieg-Kreis auf Nachfrage mitteilte, soll die Gedenkstätte voraussichtlich im November wieder eröffnet werden.

Ungeachtet der Arbeiten im denkmalgeschützten Fachwerkhaus hat die Gedenkstätte auch in den vergangenen Jahren ihr bewährtes Kulturprogramm geboten. Gerade hat sie ihr Programm für das zweite Halbjahr vorgelegt. Das wartet mit Führungen, Vorträgen sowie Konzerten über das jüdische Leben im Allgemeinen und die jüdische Geschichte im Rhein-Sieg-Kreis auf. Insgesamt sind bis Ende des Jahres mehr als 20 Veranstaltungen geplant.

Am „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“ zum Thema „Erneuerung“ am Sonntag, 4. September, bietet die Gedenkstätte etwa Führungen über den jüdischen Friedhof in Siegburg. Zudem spielen Valeriya Shishkova und Di Vanderer aus Dresden im Forum des Siegburger Stadtmuseums „Jiddische Lieder und Klezmer ’Mir gejen zusamen’“. Ab Ende September beteiligt sie sich an der Interkulturellen Woche des Rhein-Sieg-Kreises. Kreisarchivarin Claudia Maria Arndt lädt am Mittwoch, 28. September, zu einem Stadtrundgang in Siegburg ein zum Thema „Erinnern auf Schritt und Tritt: Geschichte und Geschichten hinter Siegburger Stolpersteinen“.

Auch für Kinder findet sich etwas im Programm der Gedenkstätte. Bei der bebilderten Lesung „Michi und die magische Chanukkia“ lernen Mädchen und Jungen am Mittwoch, 2. November, die Familie Seligmann und ihr Haus in Rosbach kennen und erfahren Interessantes über das Chanukkafest, das jüdische Lichterfest im Dezember. Zum 84. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 findet am Mittwoch, 9. November, eine Gedenkstunde zur Erinnerung an die Geschehnisse von damals statt. Dafür lädt die Gedenkstätte in die Evangelische Salvatorkirche nach Windeck-Rosbach ein. Im Zentrum der Veranstaltung steht der Vortrag „Der arme Dr. Dussel, Anne Franks Zimmernachbar“ – eine Lesung aus dem Tagebuch der Anne Frank und weiteren Quellen.

Das gesamte aktuelle Programm der Gedenkstätte ist im Kreisarchiv unter Telefon 0 22 41 / 13 29 28 sowie per E-Mail an gedenkstaette@rhein-sieg-kreis.de erhältlich. Es kann zudem auf www.rhein-sieg-kreis.de/gedenkstätte abgerufen werden.

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