"Der Meister" singt Guildo Horn singt in Kabelmetal-Halle in Windeck

Windeck-Schladern · "Der Meister" und seine "Orthopädischen Strümpfe" laden zum ausgelassenen Mitsingabend in Schladern ein. Das Publikum ist beim Hitmix ganz aus dem Häuschen.

 Mit vollem Körpereinsatz bei der Sache war Guildo Horn bei seinem Mitsing-Konzert. (Foto: Inga Sprünken)

Mit vollem Körpereinsatz bei der Sache war Guildo Horn bei seinem Mitsing-Konzert. (Foto: Inga Sprünken)

Foto: Inga Sprünken

Der Saal dampfte. Das lag nicht nur an den für Oktober ungewöhnlich hohen Temperaturen, sondern am Musiker, der lauthals „YMCA“ von den Village People sang. Und das Publikum stimmte kräftig mit ein. Guildo Horn gab erstmals in der Event- und Kulturhalle kabelmetal ein Mitsing-Konzert im Rahmen der Reihe „WDR 4 singt mit Guildo“. Damit tourt er mit seiner dreiköpfigen Kombo „Die orthopädischen Strümpfe“ bis Ende Oktober durch deutsche Konzertsäle. Nicht Schlager, sondern die größten WDR-4-Lieblingshits aus den 60er, 70er und 80er Jahren stehen dabei auf dem Programm. „Das Lied ist der Knaller“ kündigte der mit ganzen Körpereinsatz agierende Entertainer den 70er Jahre-Hit „Under the moon of love“ von Showaddywaddy an. Dann entledigte sich der 55-Jährige, der genau vor 20 Jahren mit dem Song „Guildo hat euch lieb“ den Grand Prix revolutionierte und auf Platz sieben gelandet war, „für den zweiten Teil“ des über zweistündigen Programms seiner knatschgrünen Lederjacke.

Bei „Que sera“ von Doris Day lief er im rosa Kurzarm-Hemd mit rosa-grün gemusterter Krawatte zur Hochform auf – und mit ihm die rund 300 Zuhörer. Mit diesen verband ihn, dass auch Horn nicht ganz textsicher war, denn er schaute regelmäßig auf die Textleinwand hinter sich, während er nach vorne dirigierte – etwa mit einer roten Rose als Taktstock bei Heintjes „Mama“. Zuvor hatte der Sänger eindrucksvoll demonstriert, dass er auch Schlagzeug spielen kann. Dann gestand er: „Ich bin gerne Zuhause“.

Wo sich dieses befindet, wussten die meisten. Auf „Ich wohne ganz in der Nähe“, konterte das Publikum: „Ja, in Much“. „Da fahren wir dann zusammen hin oder wir zelten zusammen“, meinte der Sänger, der von Hause aus Diplompädagoge ist und in seiner Heimatstadt Trier mit Behinderten gearbeitet hat. Das tat er auch von 2006 bis 2008 bei seiner Talkshow im SWR-Fernsehen, wo er spannende Ereignisse der Woche im Gespräch mit geistig Behinderten Revue passieren ließ. Auch als Schauspieler trat Horn schon auf, etwa bei der Serie „In aller Freundschaft“. Er gab Gastspiele in Opern, Operetten, Musicals und Theatern und machte 2008 Furore bei Lesereisen mit seiner Biografie.

Zum Höhepunkt schaukelte sich das Konzert bei „What a feeling“ hoch. Kein Wunder, dass Horst Köhler, wie er eigentlich heißt, nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurde. Dabei sprang spätestens bei „We will rock you“ von Queen auch der letzte Gast von seinem Stuhl auf. Der ganze Saal tobte und sang bei „We are the champions“ kräftig mit. Beim letzten Song „Raindrops keep falling on my head“ stellte Guildo Horn noch seine Band vor: Schlagzeuger Kikki Pfeifer, den Gitarristen Pruntz Phillip Kegelmann und den Keyboarder und Leiter Addi Mollig.

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