Riesen-Gemüse auf dem Krewelshof Kürbis in Lohmar bringt 686,5 Kilogramm auf die Waage

Lohmar · Mit seinem Prachtstück sichert sich Andreas Wild bei der NRW-Wiegemeisterschaft auf dem Krewelshof in Lohmar den Sieg - und 1000 Euro Preisgeld.

 Koloss auf der Waage:564 Kilo wiegt der Kürbis von Johannes Goell aus Alfter, was nicht für den Sieg reicht. Aber mit seinem „Trombulino“-Kürbis bekommt er einen ersten Preis beim Riesen-Gemüse-Wettbewerb in Lohmar.

Koloss auf der Waage:564 Kilo wiegt der Kürbis von Johannes Goell aus Alfter, was nicht für den Sieg reicht. Aber mit seinem „Trombulino“-Kürbis bekommt er einen ersten Preis beim Riesen-Gemüse-Wettbewerb in Lohmar.

Foto: Meike Böschemeyer

Vier Meter lange Sonnenblumen, 26 Kilo schwere Zucchinis und Kürbisse, die so viel wiegen wie neun Menschen. Bei der siebten NRW-Kürbiswiegemeisterschaft sind Gemüsezüchter aus ganz NRW und aus Belgien angereist, um ihr Riesen-Gemüse auf dem Krewelshof in Lohmar zu präsentieren.

Schon die Anreise entpuppt sich als erste Herausforderung für Wouter de Wever und Bruno Willemijns aus Belgien, die mit zwei gigantischen Kürbissen über die Autobahn angereist waren. Einmal am Krewelshof angekommen, ist Bauer Theo Bieger für das Entladen der schweren Fracht mit dem Gabelstapler zuständig. Auch dabei sind Sorgfalt und Präzision gefragt, denn wenn ein Kürbis Risse hat, scheidet er aus dem Wettbewerb aus.

„Vor zwei Jahren ging hier ein Kürbis mit über 900 Kilogramm ins Rennen. Da mussten wir hinten auf den Gabelstapler ein paar kräftige Männer stellen, damit der Gabelstapler nicht vorne überkippt“, erzählt Bauer Bieger. An die Gewichtsklasse von vor zwei Jahren kann das Gemüse auch bei erfahrenen Kürbiszüchtern dieses Jahr nicht herankommen. Schuld daran war die lang anhaltende Hitze in der Region.

Damit ein Kürbis solche Größe erreicht, bedarf er viel Aufmerksamkeit und Liebe, weiß Tochter Kim Bieger. Die schwierigste Aufgabe bei der Züchtung von Riesen-Kürbissen sei die Bewässerung. „Wässert man den Kürbis zu wenig, bleibt er klein, bewässert man zu viel, kann die Schale platzen, oder der Kürbis füllt sich mit Wasser“, erklärt Kim Bieger. Sie und ihr Vater Theo sind selber sind in diesem Jahr mit vier Kürbissen am Start. Obwohl ihre Kürbisse augenscheinlich kleiner sind als die anderen, geben die beiden die Hoffnung nicht auf. „Es kommt auf das Innenleben an“, erklärt Theo Bieger. „Manche Kürbisse haben einen riesigen Umfang, und dann stellt sich am Ende heraus, dass sie innen hohl sind.“

Doch dieses Jahr war dies, ganz zur Freude von Züchter Andreas Wild, nicht der Fall. Sein Kürbis war der größte und schwerste, und so konnte sich Wild mit seinem 686,5 Kilogramm schweren Prachtstück das Preisgeld von 1000 Euro sichern. Den zweiten Platz mit 621,5 Kilogramm belegte der Belgier und Sieger des Jahres 2017, Wouter de Wever.

Die Sieger- und alle weiteren Kürbisse sind bis zum 4. November auf dem Krewelshof in Lohmar ausgestellt. Dann werden sie auf dem Schlachtfest geschlachtet, um an die wertvollen Kerne zu kommen. Die werden dann teuer an Kürbiszüchter versteigert, manche zahlen mehrere Tausend Euro, um bei der kommenden Wiegemeisterschaft mit diesem Kürbis vielleicht den Weltrekord von 1,198 Tonnen zu verbessern.

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