Eröffnung für 2021 geplant Kunstwerke für das sanierte Hallenbad in Eitorf

Eitorf · Werke des Künstlers Ray Wilkins schmücken jetzt das Hermann-Weber-Bad. Die Eröffnung ist aktuell für 2021 geplant. Der Erste Beigeordnete Karl Heinz Sterzenbach erklärt die Verzögerung der seit Ende 2017 laufenden Baumaßnahme.

 Künstler Ray Wilkins im Hermann-Weber-Bad vor seinen zwei ersten fertiggestellten und finanzierten Werken.

Künstler Ray Wilkins im Hermann-Weber-Bad vor seinen zwei ersten fertiggestellten und finanzierten Werken.

Foto: Inga Sprünken

Eine riesige orangebraune Wasserschildkröte zieht ihre Bahnen in einem Meer aus Farben. Ein Stück weiter schwimmt ihr ein Schwarm grüner Fische entgegen. Es sind warme Farben, die den weißen Wänden im derzeit noch in Sanierung befindlichen Hermann-Weber-Bad Atmosphäre verleihen. Ray Wilkins hatte die Idee dazu. Der aus Australien stammende Künstler lebt seit zehn Jahren in Eitorf und war schon vor der Bad-Sanierung mit der Idee an die Verwaltung herangetreten, dort ein Kunstwerk zu installieren.

„Es sollte zuerst ein Mosaik im Eingangsbereich sein“, sagt Wilkins. Doch die Verwaltung verwies auf ihre Sanierungspläne und der Künstler legte ein Gestaltungskonzept vor, das sowohl großformatige Bilder als auch Skulpturen aus Beton beinhaltete. Mit seinen Plänen stieß der Künstler zwar auf positive Resonanz beim Baudezernenten, aber es fehlte das Geld für die Finanzierung. „Im Haushalt war kein Ansatz dafür, weil es sich ja nicht um Baukosten handelt“, erklärt Karl Heinz Sterzenbach und verweist zudem auf das Haushaltssicherungskonzept, in dem sich die Gemeinde befindet.

Werbung für die Finanzierung

Der Erste Beigeordnete setzte sich jedoch für die Idee ein, die auch bei den Ratsmitgliedern gut ankam. So beschloss man, dass Wilkins sich um die Finanzierung selbst kümmern sollte – und er schaffte es. „Ich habe alle Firmen in Eitorf angeschrieben und viel Werbung über Facebook gemacht“, sagt der Künstler. Aus Pappmaschee fertigte er Schildkröten und Delfine und stellte sie in örtlichen Geschäften und Arztpraxen als Spendenboxen auf. „Auch einige Leute aus dem Ausland, die mich und meine Werke kennen, haben gespendet”, erzählt er von seiner Werbung in den sozialen Netzwerken.

Größere Eitorfer Unternehmen wie Rembrandtin und Can Activ, Geschäfte wie die Bahnhofs- und die Markt­apotheke sowie die Buchhandlung Windrose spendeten dreistellige Beträge. So konnte das erste Bild – ein Acryl auf Plexiglas in den Ausmaßen 195 mal 165 Zentimeter – zum Preis von 7500 Euro in der zweiten Novemberwoche aufgehängt werden. Die Größe hatte Wilkins exakt für die einzelnen Wandabschnitte berechnet. Für den Schutz des fertigen Werks sorgte das Glashaus Wolfang Mertens mit Sicherheitsglas und einem Alurahmen.

Auch das zweite Bild wurde durch einen größeren Betrag der Kreissparkassenstiftung und einen Verfügungsfonds der Buchhandlung Windrose ermöglicht und vor Kurzem installiert. „Die Finanzierung des dritten Bildes ist ebenfalls gesichert“, freut sich Wilkins mit Blick auf das Corona-Stipendium, das für Bildende Künstler von der Bezirksregierung Köln zugesagt wurde. An dem neuen Werk beginnt der 67-Jährige jetzt zu arbeiten und redet schon vom vierten Gemälde.

Acht Werke sind geplant

Insgesamt acht sollen es bis Ende 2024 werden. Der Raum des Sportbeckens ist damit ausgefüllt, während das Freizeitbecken weiterhin von dem beliebten Wal-Wandgemälde einer Eitorfer Künstlerin geschmückt wird. Wann die Bürger das Ganze selbst betrachten können, ist noch unklar. Der Baudezernent hofft auf eine Eröffnung im ersten Quartal 2021 – „vorausgesetzt, die Corona-Bedingungen erlauben es“, so Sterzenbach.

„Die Bürgerschaft bekommt ein in jeder Hinsicht neuwertiges Bad“, versichert der Erste Beigeordnete und erklärt die Verzögerung der seit Ende 2017 laufenden Baumaßnahme mit der komplexen Betonsanierung und der Brandstiftung im Jahr 2018. Wilkins jedenfalls hofft, dass auch seine Skulpturen-Idee, Fische aus Beton, auf denen man sitzen kann, eines Tages verwirklicht wird.

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