Sankt-Franziskus-Krankenhaus Ministerium: Eitorfer Klinik ist notwendig

EITORF · Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium bestätigte bei einem Gespräch mit Landrat Frithjof Kühn und Eitorfs Bürgermeister Rüdiger Storch, dass die Klinik für die Grundversorgung der Bevölkerung notwendig sei.

Der Klinik-Träger, die Deutsche Krankenhaus Union (DKU), will nun weiter mit den Krankenkassen verhandeln und auf Basis der aktuellen Wirtschaftsdaten einen Sicherstellungszuschlag aushandeln.

Dieser Zuschlag auf Klinik-Leistungen ist gemäß Krankenhausfinanzierungsgesetz und Krankenhausentgeltgesetz möglich, wenn die Wirtschaftlichkeit des Krankenhauses anders nicht gewährleistet werden kann. Durch die Einstufung des Ministeriums hätte Eitorf nun die Möglichkeit, den Zuschlag zu bekommen.

Das hofft auch Klinik-Geschäftsführer Dietmar Stephan: "Wir gehen davon aus, dass die Bezirksregierung den Zuschlag bewilligt und wir uns dann mit den Krankenkassen über die Höhe verständigen können", sagte er dem GA. Es sei jedoch auch möglich, dass die Kassen die Entscheidung nicht akzeptierten und vors Verwaltungsgericht zögen. "Immerhin wären wir ja die erste Klinik in NRW, die diesen Zuschlag bekäme", sagte Stephan. Man sei aber bereits in "sehr konstruktiven Gesprächen" mit den Kostenträgern.

Sankt Franziskus "gehört nach dem aktuellen Krankenhausbedarfsplan zu den Krankenhäusern, die derzeit zur Sicherstellung einer flächendeckenden stationären medizinischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen erforderlich sind", heißt es aus dem Ministerium. Das bejahte damit zwar die Notwendigkeit des Eitorfer Krankenhauses für eine wohnortnahe, das heißt nicht weiter als 15 bis 20 Kilometer entfernte Grundversorgung - die allerdings grundsätzlich nur die Bereiche "Innere Medizin und Chirurgie" umfasst.

Was das für die Ende Dezember geschlossene Geburtsstation bedeutet, ist derzeit noch unklar, denn Frauenheilkunde und Geburtshilfe gehören nur "mit Einschränkungen" zur im NRW-Krankenhausplan definierten Grundversorgung.

Landrat Kühn bewertete das Gespräch in der Landeshauptstadt positiv und hob nochmals hervor, dass der Rhein-Sieg-Kreis und Eitorf "nachdrücklich für den Erhalt des Krankenhauses" eintreten. Kreis und Gemeinde "werben in der Bevölkerung, die Leistungen des Hauses verstärkt zu nutzen, um Patientenzahlen und damit auch die Wirtschaftlichkeit des Krankenhauses zu erhöhen".

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