Ab Montag Prozess wegen Foltermordes im Flüchtlingsheim Lohmar

Bonn · In einem Flüchtlingsheim in Lohmar soll es zu einem grausamen Foltermord gekommen sein. Jetzt stehen deshalb zwei Männer vor Gericht.

 In Lohmar war ein 45-Jähriger tot aufgefunden worden.

In Lohmar war ein 45-Jähriger tot aufgefunden worden.

Foto: Ulrich Felsmann

Zwei Flüchtlinge aus Marokko stehen ab Montag wegen Mordes und schweren Raubes vor dem Landgericht Bonn. Die beiden 28 und 29 Jahre alten Männer sind angeklagt, im vergangenen Juli einen 45-jährigen Nordafrikaner in seinem Zimmer in einem Flüchtlingsheim in Lohmar über mehrere Stunden gefesselt und gefoltert zu haben. Der Mann verblutete qualvoll. Die mutmaßlichen Täter verließen den Tatort mit einem Paar Sportschuhe und dem Handy des Opfers.

Die Beamten hatten den 45-Jährigen leblos in seiner Wohnung entdeckt. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Ein Zeuge hatte die Beamten zuvor über zwei anscheinend angetrunkene Personen informiert, die von der B484 in Richtung Aulgasse unterwegs waren. Die Polizei traf einen 28-Jährigen an, der Verletzungen am Oberkörper aufwies. Erkundungen in dessen Wohnumfeld in der Zentralen Unterbringungseinrichtung in Sankt Augustin ergaben den Kontakt zu dem 45-Jährigen und führten die Ermittler schließlich zur Leiche des Mannes. Der verletzte 28-Jährige sowie sein Begleiter wurden festgenommen. Jetzt beginnt gegen sie der Prozess.

(dpa/ga)
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