Mit Fleischerhammer zugeschlagen Prozessbeginn gegen Lkw-Fahrer aus Lohmar

SIEGBURG · Ein Streit über gestohlene Schallplatten soll der Auslöser für einen 47-jährigen Lkw-Fahrer aus Lohmar gewesen sein, einen Bekannten mit einem Holzhammer und einem Cricketschläger auf Kopf und Arm zuschlagen. Das 55-jährige Opfer soll dabei Brüche am Arm und im Gesicht davongetragen haben.

Am Donnerstag begann am Amtsgericht Siegburg der Prozess gegen den vermeintlichen Schläger. Im August letzten Jahres war der 55-Jährige, der als Hausmeister arbeitet, zu Besuch in der Wohnung des Lkw-Fahrers. Unvermittelt soll dieser mit einem hölzernen Fleischhammer zweimal auf den Kopf des Opfers geschlagen haben, danach mit einem Cricketschläger auf Kopf und Oberkörper. Beim Versuch, die Schläge abzuwehren, brach der Arm des Opfers. "Ich dachte, ich wäre gleich tot", erinnert sich der Hausmeister.

Der Angeklagte soll ihm vorgeworfen haben, Schallplatten aus seiner Sammlung gestohlen zu haben. Vor Gericht sagte er aus, dass er den 55-Jährigen niemals geschlagen und dieser sein Haus unbeschadet verlassen habe. "Er will mit den Vorwürfen wahrscheinlich den Diebstahl meiner Schallplatten vertuschen", sagte der Lohmarer.

Auch seien an diesem Abend zahlreiche Freunde des Lkw-Fahrers im Haus ein und aus gegangen, die die Tat nicht bemerkt hätten. Das Opfer sei gut drei Stunden in der Wohnung gewesen. Nach eigenen Angaben war der 55-Jährige körperlich nicht in der Lage, das Haus zu verlassen. Auch habe er einen der Freunde des Täters um Hilfe gebeten.

"Der sagte aber nur, er sei nicht hier, um mir zu helfen", erklärte er. Zum Arzt ging er erst am nächsten Morgen, eine Anzeige bei der Polizei folgte darauf. Bei der Vernehmung drei Tage später konnte die Polizei allerdings keine Verletzungsspuren am Kopf erkennen. In den nächsten Prozesstagen sollen zahlreiche Zeugen, darunter Ärzte und Besucher des Angeklagten, gehört werden.

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