Invasive Pflanzenart im Rhein-Sieg-Kreis Kein Ende in Sicht im Kampf gegen den Riesen-Bärenklau

Rhein-Sieg-Kreis · Der Rhein-Sieg-Kreis kämpft auch dieses Jahr gegen die Herkulesstaude. Was die Pflanze so gefährlich macht und warum das Wachstum eingedämmt werden muss.

 Der gefährliche Riesen-Bärenklau wächst vor allem in Wassernähe.

Der gefährliche Riesen-Bärenklau wächst vor allem in Wassernähe.

Foto: dpa/DPA

Bis zu vier Meter groß, mit weißen Blüten und einem Stängel mit purpurnen Flecken: Der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, ist kaum zu übersehen. In vielen Gebieten Europas verbreitet er sich rasant. Dabei ist er eigentlich eine invasive Pflanzenart und verdrängt heimische Pflanzen.

Das Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises beauftragte vergangenes Jahr eine Firma, die entlang der Bröl, im Naturschutzgebiet Bröl, Waldbrölbach und in südlich angrenzenden Waldgebieten des mittleren Bröltals die gefährliche Herkulesstaude bekämpft. Die Arbeiten finden in diesem Jahr hauptsächlich im April und Mai sowie im Juli und August statt. Um die Pflanze umfassend zu bekämpfen und die Verbreitung einzudämmen, müssten Mitarbeiter der Firma auch Privatgrundstücke betreten. Je nach Größe der Pflanzen könne es im Einzelfall auch notwendig sein, mit leichten Fahrzeugen über Grünflächen zu fahren, um die Pflanzen abzutransportieren, heißt es vom Rhein-Sieg-Kreis. „Die Mitarbeitenden der zuständigen Firma können sich aber mit einem Schreiben der Kreisverwaltung ausweisen“, so der Kreis.

Starke Verbrennungen auf der Haut

Der Riesen-Bärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und ist nicht zu verwechseln mit dem hier heimischen Wiesen-Bärenklau. Dieser ist um einiges kleiner und nicht gefährlich. Während der Riesen-Bärenklau durch seinen Saft starke Verbrennungen auf der Haut hervorrufen kann, ist der Wiesen-Bärenklau ungefährlich und kann in der Küche als Gewürz dienen oder zu Kompott oder Likör verarbeitet werden. Die Herkulesstaude verbreitet sich besonders an Gewässerrändern, wo sie das Wachsen heimischer Pflanzen verhindert und das Abtragen des Erdreiches am Wasserrand verstärkt.

Auch Ehrenamtler bekämpfen im Rhein-Sieg-Kreis die Ausbreitung der Pflanze mit regelmäßig stattfindenden „Herkulestagen“. Das Engagement der Kinder- und Jugendgruppe des Naturschutzbundes (NABU) Rhein-Sieg, der Aggerfrösche, und des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Wahlscheid (VVW) hat die Stadt Lohmar im Mai zum „Ehrenamt des Monats“ gekürt. Die Gruppen setzen sich gemeinsam für die Eindämmung der Herkulesstaude ein, die für Mensch und Tier gefährlich werden kann. Am ersten Donnerstag in jedem Monat von April bis September treffen sich die Gruppen, um Herkulesstauden ausfindig zu machen und sie zu entfernen. Diplom-Biologe Norbert Jaixen und Heilkräuterexpertin Frauke Möschler, die beide im Vorstand des VVW sind, leiten das Projekt und die Herkulestage.

Der Rhein-Sieg-Kreis bittet darum, Sichtungen der Herkulesstaude entlang der Bröl zu melden, da noch nicht alle Standorte, an denen die Pflanze in diesem Bereich vorkommt, bekannt sind. Ortsangaben sollten dabei möglichst genau, wenn möglich mit Lageplan, gemacht werden. Bürger können Sichtungen per E-Mail an elke.saeglitz@rhein-sieg-kreis oder per Telefon unter 02241 13 26 72 melden.

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