Ehemaliges Kümpel-Gelände in Lohmar "Ruckzuck ausverkauft"

LOHMAR · Wenn Bürgermeister Horst Krybus und Wirtschaftsförderin Ulrike Pfau über den Gewerbestandort Lohmar sprechen, tun sie das mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

 Der Wirtschaftsstandort Lohmar ist stark gewachsen, was Wirtschaftsförderin Ulrike Pfau und Bürgermeister Horst Krybus freut.

Der Wirtschaftsstandort Lohmar ist stark gewachsen, was Wirtschaftsförderin Ulrike Pfau und Bürgermeister Horst Krybus freut.

"Wir sind faktisch bei null", sagt Krybus: Die Areale an der Burg Sülz und Walterscheid-Müller-Straße/Auelsweg am "Innovationsstandort Lohmar" sind quasi ausverkauft, Lohmar hat kaum noch freie Flächen. An der Burg Sülz sind gerade mal noch 700 Quadratmeter zu haben, im Zentrum 2300 Quadratmeter.

Es habe etwas gedauert, sagt Krybus, bis die ersten Käufer kamen und die ersten Bauwerke entstanden. "Aber dann kam der große Rutsch und ruckzuck waren die Flächen verkauft."

So sind dann fast unbemerkt an der Burg Sülz 24 Hektar, am Innovationsstandort 30 Hektar Gewerbeflächen entstanden. Das macht sich für die Stadt mittlerweile auch im Stadtsäckel bemerkbar, denn es fließen bereits Gewerbesteuern, so Krybus. Denn die Anfangsabschreibungen der Unternehmen sind gelaufen.

Dass Lohmar so attraktiv für Unternehmer ist, führen Krybus und Pfau nicht zuletzt auf die "strategisch gute Lage" der Stadt zurück. Schon im Mittelalter hätten die Herren der Wasserburg "Haus Sülz" mit Bedacht die Lagevorteile an der Poststrecke Köln-Frankfurt genutzt.

Die Nähe zum Flughafen Köln/Bonn sowie die kurzen Anbindungen an die Autobahn 3 seien große Pluspunkte, der Grundsteuerhebesatz liegt ebenso wie der Gewerbesteuerhebesatz bei 460 Prozent.

Und als besondere Attraktion soll dort, wo jetzt noch der Kunststoffverarbeiter Kümpel sitzt - zwischen Kirch- und Raiffeisenstraße - ein Modepark entstehen. Die Firmengebäude werden abgerissen, die Firma Kümpel wird sich, so die Planung, auf einer der reservierten Flächen nur wenige Hundert Meter entfernt niederlassen.

Der Modepark sei ein Textilkaufhaus, das zu einer bereits im Süddeutschen arbeitenden Kette gehöre, erläutert die Wirtschaftsförderin.

Und weil die umliegenden Kommunen skeptisch auf neue Textilangebote reagieren, hat Lohmar in einem "sehr akribischen Verfahren alle Bedenken geprüft und die Nachbarn umfänglich informiert", sagt Krybus.

Auch die Machbarkeit sowie die Käuferströme wurden analysiert. "Das sieht ganz in Ordnung aus", so der Bürgermeister.

Neue Arbeitsplätze

Für die Burganlage "Haus Sülz" meldet die Stadt Lohmar die Neuansiedlung von 22 Unternehmen mit 89 neuen Arbeitsplätzen. Im Gewerbepark Burg Sülz haben sich 51 Firmen mit 903 Arbeitsplätzen niedergelassen.

Im Zentrum gab es vier Neuansiedlungen, vier Unternehmen sind innerhalb von Lohmar dorthin gezogen, zwei weitere haben Flächen zur Standortsicherung reserviert. Es gibt noch insgesamt 2300 Quadratmeter freie Flächen. Dort wurden 24 Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert.

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