Hoher Inzidenzwert nach Feier Ruppichteroth ist ein kleiner Hotspot im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Aktuelle Corona-Infektionen sorgten in der Gemeinde Ruppichteroth zeitweise für einen Inzidenzwert über 200. Der Bürgermeister ruft zur Solidarität auf, die Feuerwehr bleibt trotz Kameraden in Quarantäne einsatzfähig.

 Blick in ein Labor: Die Coronatests bei Kontaktpersonen in Ruppichteroth sind beendet.

Blick in ein Labor: Die Coronatests bei Kontaktpersonen in Ruppichteroth sind beendet.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Die kleine Gemeinde Ruppichteroth hatte am Montag den höchsten Corona-Inzidenzwert unter den 19 Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis. Die interne Statistik des Kreises verzeichnete einen Inzidenzwert für die Gemeinde von 211. Tatsächlich gibt es in Ruppichteroth aktuell 23 Infizierte bei 10 878 Einwohnern. Weil die Gemeinde so klein ist, fällt der aktuelle Ausbruch in der Statistik besonders auf.

Auslöser sind laut Bürgermeister Mario Loskill private Feiern im Ortsteil Winterscheid. Auch Mitglieder des dortigen Löschzugs seien positiv getestet worden, die Feuerwehr ist aber Loskill zufolge nicht Ursache des Ausbruchs gewesen. Der Löschzug Winterscheid sei nach wie vor einsatzfähig und könne notfalls durch den Löschzug Ruppichteroth unterstützt werden. „Nur die Notfallhelfergruppe haben wir vorsorglich abgemeldet“, berichtet der Bürgermeister. Die Notfallhelfer rücken als qualifizierte Ersthelfer aus, um Personen zu retten.

Die Corona-Tests bei Kontaktpersonen aus Ruppichteroth sind inzwischen abgeschlossen. „Wir haben jetzt die Hoffnung, dass es keine Zuwächse mehr gibt“, so Loskill. In den vergangenen Monaten hatte Ruppichteroth – wie alle Gemeinden im östlichen Rhein-Sieg-Kreis – mit niedrigen Infektionszahlen geglänzt. Trotz des aktuellen Ausbruchs gibt es bislang insgesamt nur 55 bestätigte Corona-Fälle, Much liegt mit 50 bestätigten Infektionen seit Beginn der Pandemie noch darunter.

Dynamische Entwicklung

Das Rathaus in Ruppichteroth ist schon seit Dienstag für den Publikumsverkehr geschlossen. Loskill veröffentlichte einen Offenen Brief an die Bürgerinnen und Bürger zur Corona-Pandemie. Darin ruft er sie angesichts der dynamischen Entwicklung zur Vorsicht auf: „Wie bereits im Frühjahr dieses Jahres ist erneut eine Situation eingetreten, wo wir Zusammenhalt und Solidarität zeigen und leben müssen.“

Sein dringender Appell ist, sich an die aktuell von Bund und Land erlassenen gesetzlichen Vorgaben zu halten. „Es geht um Ihre eigene Sicherheit. Setzen Sie Ihre Gesundheit und die Ihrer Mitmenschen nicht aufs Spiel. Helfen Sie uns dabei, dass der Coronavirus sich nicht noch mehr ausbreitet, indem Sie große Menschenansammlungen meiden. Schränken Sie sich so gut es geht mit Ihren sozialen Kontakten ein.“ Dass sich der Hotspot durch private Kontakte entwickelt hat, bestätigt für Loskill den bundesweiten Trend. „Wir müssen jetzt alle gemeinsam dazu beitragen, die Zahlen in unserer Gemeinde schnell wieder zu senken.“

Dabei vergesse er nicht, „dass wir in den letzten Monaten in unserer Gemeinde bisher gemeinsam sehr aufmerksam und diszipliniert waren“. Er dankte dafür auch Unternehmen, Vereinen, Kirchen und Institutionen aus der Gemeinde.

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