Neues Rettungssystem in Lohmar Schnelle Hilfe für in Not geratene Menschen

LOHMAR · Wenn sich jemand im Wald beim Joggen verletzte, ein Reiter vom Pferd stürzte oder ein Spaziergänger Brandgeruch wahrnahm, dann musste er bisher über gute Ortskenntnisse verfügen, um schnelle Hilfe anfordern oder die Rettungsdienste nach Gehör dirigieren zu können.

 Ein Schild mit dem jeweiligen Standort soll im Lohmarer Wald die Rettung von Menschen in Not erleichtern.

Ein Schild mit dem jeweiligen Standort soll im Lohmarer Wald die Rettung von Menschen in Not erleichtern.

Foto: Holger Arndt

Dabei ging oft wertvolle Zeit verloren. Durch insgesamt 27 neue Hinweistafeln mit Standortbezeichnungen in den Bereichen Ingerberg, Stadtwald und Staatsforst im Stadtgebiet Lohmar erhalten Waldbesucher jetzt im Notfall schnelle Hilfe durch die Kreisleitstelle, die Feuerwehr Lohmar und die Polizeistation Siegburg.

Bürgermeister Horst Krybus wies bei der Vorstellung des neuen Rettungsleit- und Feuermeldesystems darauf hin, dass die Beschilderung Waldbesuchern zur Orientierung dienen und ihre persönliche Sicherheit erhöhen soll. Laut Krybus ist es das erste vollständige System im gesamten Kreis.

Die Idee zu diesem Rettungsleitsystem stammt vom NRW-Landesfeuerwehrverband, die jeweiligen Kreisbrandmeister kommunizierten es an die Feuerwehren in den Kommunen. Im Anschluss stellten die Wehren es den jeweiligen Stadt- und Gemeindeverwaltungen vor.

Allerdings haben sich im Rhein-Sieg-Kreis nur wenige der insgesamt 19 Kommunen bisher an der Aktion beteiligt, was wohl auch an den Kosten liegt. In Lohmar unterstützten die VR-Bank Rhein-Sieg und die Kreissparkasse Köln das rund 2500 Euro teure Projekt.

"In Zusammenarbeit mit der Polizei, Feuerwehr und dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW haben wir ein Meldesystem entwickelt, dass die Ortung der Gefahrenstelle schneller ermöglicht", so Krybus. Das gelte auch beim Hilferuf für Bedienstete der Forstwirtschaft, erklärte der zuständige Revierförster Horst Baier.

Hinweistafeln unter Umständen lebensrettend

Denn wenn es zu Unfällen käme, dann seien die meist schwerwiegend. Für die Forstarbeiter gibt es zwar jetzt schon sogenannte Lotsenpunkte, die aber nur für sie verständlich sind, der Laie kann mit den Zahlenkombinationen nichts anfangen. Wenn also ein Waldarbeiter nicht mehr selbst den Rettungsdienst benachrichtigen kann, sind die neuen Hinweistafeln unter Umständen lebensrettend.

Die Polizeistation Siegburg, die Lohmarer Feuerwehr, das Ordnungsamt der Stadt Lohmar und die Kreisleitstelle sind ab sofort in der Lage, aufgrund einer Georeferenzierung in ihren Leitsystemen die festgelegten Rettungspunkte zu ermitteln. Die ersten beiden Ziffern der Hinweisschilder enthalten das Kennzeichen der Feuerwehr Lohmar bei der Kreisleitstelle.

Danach stehen Zahlen in laufender Nummerierung für den Standort, darunter ist die Notrufnummer 112 angegeben. Das Amt für Liegenschaften der Lohmarer Stadtverwaltung hat das entsprechende Kartenmaterial mit Festsetzung der Rettungspunkte sowie eine Liste mit den ermittelten GPS- und Google-Maps-Daten, den Koordinaten zu den einzelnen Beschilderungen, erstellt.

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