Bahnübergang Brückenstraße Schranke in Eitorf soll 2028 Geschichte sein

Eitorf · Seit 1993 gibt es Pläne zur Beseitigung des Bahnübergangs an der Brückenstraße in Eitorf - jetzt besteht Hoffnung, dass sie auch tatsächlich endlich umgesetzt werden.

 Der Bahnübergang Brückenstraße war am vergangenen Wochenende ständig offen, da die Deutsche Bahn Schienenarbeiten an der Siegtalstrecke durchführt.

Der Bahnübergang Brückenstraße war am vergangenen Wochenende ständig offen, da die Deutsche Bahn Schienenarbeiten an der Siegtalstrecke durchführt.

Foto: Inga Sprünken

Wie es ist, mal nicht vor einem ständig geschlossenen Bahnübergang im Stau zu stehen, das haben die Eitorfer am vergangenen Wochenende erlebt. Weil die Deutsche Bahn (DB) die Sommerferien nutzt, um auf der Siegstrecke Schienen zu erneuern und das Gleisbett zu sanieren, fuhren keine Züge – und die Schranken am viel befahrenen Bahnübergang Brückenstraße waren dauerhaft geöffnet. Noch bis zum 20. August ist der Zugverkehr auf der Siegtalstrecke wegen der Bauarbeiten reduziert.

Danach werden die Eitorfer wieder im Stau stehen – zumindest vorerst. Denn langsam scheinen sich die Pläne zur Beseitigung des Übergangs Brückenstraße – der das höchste Verkehrsaufkommen der fünf Bahnübergänge in Eitorf hat – zu konkretisieren, so Eitorfs Erster Beigeordneter Karl-Heinz Sterzenbach. Nach langen Verhandlungen einigten sich Gemeinde und Bahn darauf, gleich östlich des an der Brückenstraße unterirdisch fließenden Eipbachs die Straße unter den Gleisen durchzuführen. „Mit der DB Netz hoffen wir, dass der Bahnübergang im Jahr 2028 beseitigt ist“, so Sterzenbach mit Blick auf kommende Genehmigungs-, Planungs- und Bauphasen. „Ziel ist eine Planung, auf deren Basis man dann unter Federführung der Bezirksregierung die Kreuzungsvereinbarung abschließen und den Bau ausführen kann“, so der Erste Beigeordnete.

Kosten von zwölf Millionen Euro

Von den erwarteten Kosten in Höhe von zwölf Millionen Euro übernehmen Bund und Bahn je ein Drittel. Das Drittel der Gemeinde wird mit 70 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen bezuschusst. Geduld scheint angebracht zu sein: Denn die Pläne für die Beseitigung des Bahnübergangs sind schon 25 Jahr alt. Im Januar 1993 wurde das Projekt bei Bahn und Behörden angemeldet. Was folgte waren Jahrzehnte, in denen es sowohl Seiten der Gemeinde als auch auf der der Bahn immer wieder zu Verzögerungen kam. Mal hatte die Bahn kein Geld, mal gab es Streit um die vielen Varianten zur Beseitigung des Übergangs. Und dann erschwerte auch noch der Eipbach die Planungen, der unmittelbar am Bahnübergang die Brückenstraße unterirdisch quert.

Ebenso wie in Hennef haben sich die Politiker in Eitorf gegen den im Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgesehenen zweigleisigen Ausbau der Siegstrecke ausgesprochen. Sie befürchten deutlich mehr Güterverkehr im Siegtal und damit deutlich mehr Lärm. „Mit dem Ausbau werden eigentlich nur Kriegsschäden beseitigt“, verweist Sterzenbach darauf, dass die Siegstrecke bereits früher komplett zweigleisig war. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg musste es schnell gehen und so wurde die Strecke zwischen Blankenberg und Merten sowie Bereiche in Windeck nur eingleisig wieder aufgebaut. Auswirkungen auf die Pläne zur Beseitigung der Bahnübergänge – auch in Hennef sollen die Übergänge Frankfurter Straße und Bröltalstraße entfallen – hat das allerdings nicht.

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