B56 in Much Videospiel soll Unfall mit sechs Verletzten ausgelöst haben

Much · Bei der Kollision zweier Autos auf der B56 in Much sind sechs Menschen verletzt worden - darunter drei Kinder. Der Unfallverursacher soll zuvor von einem Videospiel abgelenkt worden sein.

 Bei dem Unfall auf der B56 am Sonntagabend sind sechs Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder.

Bei dem Unfall auf der B56 am Sonntagabend sind sechs Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder.

Foto: Christof Schmoll

Ein Videospiel soll einen 26 Jahre alten Autofahrer auf der Bundesstraße 56 in Much abgelenkt und so einen Unfall mit sechs Verletzten verursacht haben. Darunter seien auch drei Kinder, wie ein Polizeisprecher am Montag sagte.

Der 26-Jährige hätte am späten Sonntagabend einem VW-Bus die Vorfahrt genommen und sei dann mit diesem zusammengestoßen, hieß es. Er soll mit seinem Mini ungebremst aus einer kleinen Gemeindestraße von rechts auf die B56 gefahren sein. Die Insassen des VW-Busses - ein 41 Jahre alter Fahrer und drei Kinder im Alter von vier, acht und elf Jahren - sowie der Mini-Fahrer und sein Beifahrer wurden leicht verletzt, mussten aber nicht in ein Krankenhaus gebracht werden.

Durch den seitlichen Aufprall wurde der VW-Bus auf eine Grünfläche neben der Spur geschleudert und kam dort stark beschädigt zum Stehen. Der 26-Jährige habe angegeben, dass er wegen Glätte von der abschüssigen Nebenstrasse auf die B56 gerutscht sei, hieß es am Sonntag vor Ort. Zeugenangaben zufolge sollen sein Beifahrer und er mit dem Video-Spiel „Ingress“ beschäftigt gewesen sein.

Demnach sollen sie Kontakt mit einem zweiten Team gehabt haben, der 26-Jährige habe deshalb gewendet und sei mit Tempo zurück in Richtung B56 gefahren. Vermutlich sei das Spiel über das Smartphone aufgerufen worden, sagte der Polizeisprecher am Montag. Der junge Fahrer musste seinen Führerschein wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs und fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr abgeben. Die Polizei schätzte den entstandenen Schaden auf einen hohen fünfstelligen Betrag.

Bei „Ingress“ handelt es sich um eine Anwendung mit Augmented-Reality-Funktionen, das dem beliebten Spiel „Pokemon Go“ ähnelt. Gebäude, Denkmäler und andere Orte aus der realen Welt werden in der virtuellen Welt aufgegriffen. Für das Spielen im Freien greift die Anwendung deshalb auch auf GPS-Daten zu.

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