Fördermittel fehlen Verunsicherung nach Aus für Verein kivi im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Der Verein kivi stellt nach 15 Jahren seine Aktivitäten ein. Die Verantwortlichen hoffen, dass viele Programme dennoch weitergeführt werden. Von wem, ist aber noch offen.

 Sind wehmütig über das Ende des Vereins kivi (v.l.): Wilfried Müller, Hermann Allroggen, Nicole Berka und Klaus Michel.

Sind wehmütig über das Ende des Vereins kivi (v.l.): Wilfried Müller, Hermann Allroggen, Nicole Berka und Klaus Michel.

Foto: Paul Kieras

Das Gesundheitsbewusstsein des Einzelnen und der Kreisbevölkerung zu stärken, war das Anliegen des Vereins kivi, als er sich 2005 gründete. Nach 15 erfolgreichen Jahren und zahlreichen Projekten stellt der Verein jetzt seine Aktivitäten ein.

Der Vereinsvorsitzende Hermann Allroggen und sein Stellvertreter Wilfried Müller bedauerten bei einem Pressetermin das Ende. Sie hoffen, dass viele der Programme von kivi dennoch weitergeführt werden. Von wem, das wissen sie nach eigenen Worten selbst nicht. Bisher hätten sie weder vom Rhein-Sieg-Kreis noch von anderen Einrichtungen und Verbänden, mit denen kivi zusammengearbeitet hat, eine Reaktion bekommen.

Kindertagesstätten sind verunsichert

Aber auch Betroffene seien verunsichert, etwa die Kindertagesstätten, die als gesundheitsfördernde „Kita Vital“ ausgezeichnet werden wollen. „Viele Kitas, die in der Qualifizierungsphase zur Zertifizierung sind, fragen uns, wie es weitergeht, aber wir können ihnen keine Antwort geben“, so Allroggen. Sorgen macht sich Müller um den Arbeitsbereich „Ärztliche und pflegerische (Notfall-) Versorgung im ländlichen Raum“, den kivi im Projektbereich „Mitten im Leben“ moderierte. Zentrales Thema des Arbeitskreises war die langfristige Deckung des Bedarfs an hausärztlicher Versorgung in den Kommunen des östlichen Rhein-Sieg-Kreises. „Es wäre wichtig, dass die Versorgung sichergestellt ist, ich bin gespannt, wer die Aufgabe jetzt übernimmt“, sagte Müller.

Nicole Berka, Bürgermeisterin von Neunkirchen-Seelscheid, Beisitzerin im Verein kivi und Verwaltungschefin einer der betroffenen Gemeinden unterstrich Müllers Aussage. „Da muss dringend etwas getan werden, der Kreis muss sich darum kümmern“, forderte sie. Gleichzeitig dankte sie im Namen ihrer Bürgermeisterkollegen aus den östlichen Kreisgebieten für das Engagement von kivi. Dem Dank schloss sich Klaus Michel, Vorstand der VIK-Stiftung-Gesundheit für Alle, die kivi von Anfang an unterstützte, an.

Sechs von acht Mitarbeitern haben neue Stelle

Folgen hat die Einstellung aller Aktivitäten auch für acht Mitarbeiter, die nach den Worten Allroggens „bis zum letzten Tag ihre Arbeit geleistet haben“. Die Trennung sei schwer gefallen, denn „über die Jahre ist eine große Nähe entstanden“, betonte Müller. Beide erklärten, dass sechs von ihnen bereits eine neue Stelle gefunden hätten.

Hauptgrund für die Einstellung der Arbeit war die endgültige Streichung der Fördergelder des Kreises, der jährlich ein Drittel des Jahresbudgets in Höhe von 370.000 Euro finanzierte. Die restliche Summe wurde durch Sponsoren und Projektgelder aufgebracht. Zähe Verhandlungen mit Ämtern, Ministerien und Sponsoren hätten keine Wende gebracht, erklärte Allroggen. Und die Kommunen hätten nur bei einer Basisförderung durch den Kreis Zuschüsse in Aussicht gestellt.

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