Eitorfer Unternehmen beteiligt sich an Fireworks4peace Weco zündet Lichter für den Frieden

Eitorf · Der Feuerwerksproduzent Weco beteiligt sich am historischen Datum am weltweiten Aktionsbündnis fireworks4peace und zeigt ein buntes Feuerwerk in Eitorf.

 Die Weltkugel steigt empor beim Feuerwerk für den Frieden.

Die Weltkugel steigt empor beim Feuerwerk für den Frieden.

Foto: Inga Sprünken

Es war atemberaubend – und es war schnell vorbei: das Feuerwerk für den Frieden. An 24 Orten in Deutschland und 32 Orten weltweit wurde es am Sonntagabend um 21.55 Uhr für fünf Minuten gezündet. „Fireworks4peace ist eine künstlerische Aktion, die den Funken der Hoffnung auf Frieden über die Welt tragen soll“, erklärte Oliver Gerstmeier. Der Pressesprecher der Weco, auf deren Gelände es gezündet wurde, verwies auf das historische Datum des 8. Mai, dem Tag der Kapitulation Deutschlands und des Kriegsendes.

Der Gedanke dahinter: Mit der ursprünglichen Ausdruckskraft des Feuerwerks sollen die Gefühle von Millionen über alle Grenzen hinweg in leuchtende Farben gehüllt und ein Gefühl der Einheit erzeugt werden. Geboren wurde die Idee erst vor fünf Wochen im Verband der Pyrotechnischen Industrie. In Windeseile wurde eine Homepage entwickelt. Rund eine Woche hatte Weco-Pyrotechniker Georg Alef Zeit, die Komposition zu schreiben.

Phoenix-Projekt als Geschichte

Für Alef ist Feuerwerk eine ganz besondere Kunst, die er mit großer Leidenschaft ausübt. Auch die Kölner Lichter stammen stets aus seiner Konzeption. Teile aus dem in diesem Jahr bereits zum dritten Mal ausgefallenen Event, konnte Alef nun beim Friedensfeuerwerk verwenden: den Phoenix, den er bei Musik von Strawinskys Feuervogel aufsteigen ließ. „Das Phoenix-Projekt oder Mut zum Frieden“ schrieb Alef als komplette Geschichte. „Es ist kein Friede-Freude-Eierkuchen-Feuerwerk, aber ich hole die Menschen danach auch wieder ab“, erklärte Alef, der das Leid des Krieges mit dem Musikstück „Colonia at orta condite“ von seinem Lieblingskünstler Günter Hässy darstellte - begleitet von bengalisch illuminierten Masken.

Mit großem Aufwand hatte Alef und sein zwölfköpfiges Team am Aktionstag sechs Stunden lang die Inszenierung vorbereitet. Das geschah rein ehrenamtlich, denn Einnahmen wurden nicht generiert. Stattdessen riefen die Feuerwerker zu Spenden für Unicef auf, die allen weltweit vom Krieg Betroffenen zugute kommen sollen. „Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen“, begründete Alef sein Engagement. Denn nach der Corona-Krise leidet das Feuerwerksunternehmen unter den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. „Viele Kommunen haben die nun wieder erlaubten Feuerwerke aus Sorge um die Retraumatisierung der Flüchtlinge abgesagt - und das trotz Aussage vieler Betroffener, dass sie ein Feuerwerk durchaus von einem Bombenhagel unterscheiden können“, bedauerte Gerstmeier.

Diejenigen Eitorfer, die die Illumination live mitverfolgten, waren fasziniert, wie der lang anhaltende Beifall zeigte. Das Barockfeuerwerk war bewusst niedrig gehalten und lebte von bengalischem Feuer und einem Nest aus Lichtern und Vulkanen, in dem das Ei des Phoenix als majestätische Weltkugel aufstieg. „Wir müssen etwas dagegen tun, dass das Feuerwerk so in Misskredit gebracht wird“, sagte Alef. Länder wie Japan gingen ganz anders mit dem Thema um. In den USA werde das Friedensfeuerwerk sogar von der CNN übertragen. Der Beitrag der Weco und die aller Länder sind als Video unter www.fireworks4peace.org zu sehen.

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