Fahrradverkehr in Hennef Neuer Gehweg in Buchheide?

Hennef · Der Kartograf Alfred Heimermann zeigt Alternativen zum geforderten Radweg entlang der B 8 auf. Die hätten laut ihm einige Vorteile.

 Alfred Heimermann zeigt seinen Plan für einen Gehweg in Buchheide.

Alfred Heimermann zeigt seinen Plan für einen Gehweg in Buchheide.

Foto: Ingo Eisner

Für Alfred Heimermann ist nichts in Stein gemeißelt. „Wenn man alles will, bekommt man am Ende nichts. Man muss auch zu Kompromissen bereit sein“, sagt der 65-Jährige. Und meint damit das Anliegen der Hennefer Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), die gemeinsam mit dem Heimatverein Eichholz eine Online-Petition gestartet hat. Die Forderung: die 1,7 Kilometer lange Lücke entlang der B 8 vom Ende des Uckerather Radweges in Wasserheß bis zur Landesgrenze bei Eichholz mit einem 2,5 Meter breiten Geh- und Radweg mit Trennstreifen zur B 8 auszubauen. Zudem sollen am Anfang und Ende des Lückenschlusses Lichtsignalanlagen für Fußgänger installiert und eine Mittelinsel als Querungshilfe in Buchheide wegen der gegenüberliegenden Bushaltestelle gebaut werden.

Diese Forderungen hält Alfred Heimermann, ebenfalls Mitglied des Heimatvereins Eichholz, nicht für zielführend. Der Kartograf im Ruhestand, der viele Jahre für das Katasteramt des Rhein-Sieg-Kreises tätig war, weiß, wovon er spricht. „Solche Planungen können sich bis zu 15 Jahre hinziehen und sind zudem sehr teuer“, sagt Heimermann, der in Hülscheid lebt und täglich mehrfach mit dem Rad nach Uckerath fährt.

Sicher von Uckerath nach Stotterheck

Stattdessen schlägt er vor, einen 410 Meter langen und 1,5 Meter breiten Gehweg entlang der B 8 zwischen Buchheide und Wasserheß zu bauen – und zwar an einer Stelle, wo kein einziger Baum gefällt werden muss. „Die Bevölkerung in Buchheide möchte vor allem einen Gehweg haben“, sagt Heimermann.

Dieser Gehweg könnte auch als Verbindung zu einem bereits vorhandenen Weg dienen, der auf einen Radweg führt, der Uckerath mit Stotterheck verbindet. „Dieser Radweg müsste auf einer Länge von 750 Metern einen neuen Splittbelag erhalten“, sagte Heimermann, der kürzlich feststellte, dass ein Teil des Weges unterhalb des Uckerather Sportplatzes bereits ausgebaut ist. „Es wäre also ohne Probleme für jeden Radfahrer möglich, in gesunder Luft und sicher von Uckerath nach Stotterheck sowie in das Industriegebiet Mendt zu gelangen.“

Fahrradfahrer müssten Abgase einatmen

Heimermann hat sich bei einem Ingenieurbüro über mögliche Kosten für den 1,7 Kilometer langen Radweg sowie seine Gehwegvariante inklusive des Ausbaus des bereits vorhandenen Radweges schlaugemacht. Sein Fazit: Die Kosten für den in der Petition geforderten Radweg dürften sich inklusive Vermessung und Grunderwerb auf eine knappe Million Euro belaufen, gebaut würde er laut Heimermann wahrscheinlich erst in zehn bis 15 Jahren. Sein Gehwegvorschlag inklusive des Radwegausbaus kostet nach seinen Schätzungen knapp 144 000 Euro und könnte in ein bis zwei Jahren realisiert werden. „Das ist schon ein deutlicher Unterschied“.

Seinen Vorschlag für den Gehweg hat er bereits an den Landesbetrieb, den Vorschlag zum Ausbau des Radweges an die Stadt geschickt. „Zum Schutz der Busfahrgäste von Buchheide könnte der Linienbus von Hennef nach Asbach die Fahrgäste auf dem Wendeplatz in Buchheide herauslassen und nicht, wie zurzeit, an der Haltestelle der B8, wo die Fahrgäste immer die Straße überqueren müssen. Zudem wäre eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf der B 8 zwischen Buchheide und Uckerath auf 50 Stundenkilometer wünschenswert sowie eine Ampelanlage an der Abzweigung nach Kölsch Büllesbach“, sagte Heimermann.

„Ein Radweg an der stark befahrenen B 8 ist auch für die Gesundheit nicht gut, da die Radler ständig die Abgase einatmen müssen. Mein Alternativvorschlag ist kostengünstiger, umweltschonender und lässt sich schneller realisieren“.

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