Hobbykunstausstellung Niederkassel 55 Aussteller präsentieren ihre Kunstwerke in Niederkassel

Niederkassel · 55 Aussteller zeigen ihre Werke bei der Hobbykunstausstellung in Niederkassel. Zum 48. Mal hat der Bürgerverein für Lülsdorf und Ranzel sie organisiert. Damit es weiter geht, sucht er dringend neue Mitglieder.

 Ralf Röcker präsentiert seine Lampen erstmals bei der Hobbykunstausstellung in Niederkassel. Das Holz für seine Unikate sammelt er am Rhein oder im Wald.

Ralf Röcker präsentiert seine Lampen erstmals bei der Hobbykunstausstellung in Niederkassel. Das Holz für seine Unikate sammelt er am Rhein oder im Wald.

Foto: Hombach, Dieter

Weihnachtliches, Dekoration oder Schmuck: Seit 48 Jahren lädt der Bürgerverein (BV) für Lülsdorf und Ranzel immer um die Adventszeit herum zur großen Hobbykunstausstellung ein. In diesem Jahr konnte die Erste Vorsitzende Marianne Lubig 55 Aussteller begrüßen, von denen achtzehn erstmals den Weg nach Niederkassel gefunden hatten. Zuvor aber eröffneten die Kinder der Kita Schillerstraße die Veranstaltung mit Rolf Zuckowskis unverwüstlichem Kinderlied „In der Weihnachtsbäckerei“, bevor Bürgermeister Stephan Vehreschild Besucher und Aussteller willkommen hieß. Er dankte den Mitgliedern des Bürgervereins für ihr Engagement und gab seiner Hoffnung Ausdruck, auch die 50. Jubiläumsausstellung eröffnen zu können.

Daran hatte zuvor Marianne Lubig leise Zweifel gehegt. „Wir brauchen dringend neue, vor allem junge Mitglieder, denn sonst schaffen wir das 50. Jahr nicht mehr. Wir alle sind in einem Alter, bei dem uns das Arbeiten nicht mehr so leicht fällt. Alleine für den Aufbau der Ausstellung mussten wir alle Kräfte mobilisieren; das geht so leider nicht weiter“, so der dringende Appell der Vorsitzenden.

Auch wenn in diesem Jahr nur 55 Aussteller gekommen waren, so gab es doch eine große Auswahl an hochwertigen Unikaten aus Holz, Edelsteinen, Silber und Stahl. Seit 22 Jahren nimmt das Ranzeler Ehepaar Gerda und Andreas Peitz an der Kunstausstellung teil. Andreas Peitz kam über einen Freund an ein Hobby, das ihn das ganze Jahr über auf Trab hält: Er ist Krippenbauer. „Meine Frau und ich suchen uns die Materialien für die Krippen beim Schwarzwaldurlaub oder auch am Rheinufer. Dann geht es in den Keller und mit viel Fantasie werden aus den Fundstücken dann Weihnachtskrippen“, so Peitz. Gingen die Krippen früher in den Bekanntenkreis, so gibt es mittlerweile Anfragen von Nord- bis Süddeutschland.

Auch Holzarbeiten, aber in eine ganz andere Richtung, bot der Mondorfer Ralf Röcker erstmals einem breiten Publikum an. Röcker sammelt bevorzugt am Rhein, aber auch im Wald, großformatige Holzstücke und erstellt daraus Lampenständer. „Ich nehme die Fundstücke mit nach Hause und überlege dann, was sich daraus herstellen lässt“, sagte Röcker. Nachdem die Familienmitglieder mit diesen Lampenexponaten versorgt waren, meldeten sich auch Freunde und Bekannte und so präsentierte sich Röcker erstmals hier in der Öffentlichkeit. Ein anderes Hobby hat hingegen Heribert Weishaupt. Der Ruheständler ist Krimiautor und stellte seine bisherigen fünf Krimis, die alle in der Region spielen, vor. Dem Hobbyautor fliegen die Ideen nur so zu. Diese Notizen werden zu Papier gebracht und dann zu einer spannenden Geschichte verarbeitet. So spannend, dass es manch einen gruselt. „Meine Nachbarin geht immer mit ihrem Hund um den Sieglarer See spazieren. Hier spielt auch mein Roman und seit sie diesen gelesen hat, ist ihr der Spaziergang unheimlich geworden“, erzählte Weishaupt.

Es gab aber noch viel mehr Handwerkskunst zu bewundern und bestaunen. Modeschmuck in allen Variationen, Handarbeiten, von der kleinen Socke bis zur großen Patchwork-Decke und von der Stoffpuppe bis zur Aquarellmalerei. Ausgefallenes gab es auch am Stand von Mr. A Design, wo man aus Benzinkanister, Gitarre und Musikbox schicke Hausbars designt hatte. Manche Dinge erkannten die Besucher aber erst auf den zweiten Blick. Etwa drei Geschirrtücher, die so nett gefaltet waren, dass viele Besucher dies für ausgefallen designte Kinderkleidung hielten.

Wer Geschenke suchte, auch für kleines Geld, wurde in der Aula des Kopernikus Gymnasiums bestimmt fündig. So bot sich zum Beispiel ein handgearbeitetes Sternzeichen als Holzpuzzle an, das der Porzer Joachim Kling anbot. „Alle Sternzeichen sind Unikate aus Akazienholz und im Handbetrieb hergestellt worden. Wenn man jedes Puzzleteil extra verpackt, hat man viel zum verschenken und der Beschenkte viel Spaß beim Auspacken“, so Kling. Nach dem Rundgang meldete sich der kleine Hunger bei den Besuchern, sodass man sich dann bei Kaffee und Kuchen in der kleinen Cafeteria des Bürgervereins wiedertraf.

Besucher und Aussteller waren zufrieden mit dem Verlauf der beiden Ausstellungstage und hoffen nun darauf, dass der Bürgerverein für Lülsdorf und Ranzel neue und junge Mitglieder findet, damit die Vereinsarbeit auch in Zukunft weitergeführt werden kann.

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