Nach sechs Monaten Restauration Alte Grabkreuze sind zurück in Lülsdorf

Niederkassel · Die Restaurierung und Wiederaufstellung ist nach sechs Monaten erfolgreich abgeschlossen. Jetzt schmücken die Kreuze den Park neben der ehemaligen Pfarrkirche.

 Restauratorin Manuela Prechtel überwacht das Aufstellen der Grabkreuze neben der ehemaligen Lülsdorfer Pfarrkirche.

Restauratorin Manuela Prechtel überwacht das Aufstellen der Grabkreuze neben der ehemaligen Lülsdorfer Pfarrkirche.

Foto: Dieter Hombach

Großer Empfang für zehn steinerne Zeugen einer Bestattungskultur aus dem 16. bis 18. Jahrhundert: Im kleinen Park neben der ehemaligen Lülsdorfer Pfarrkirche, deren verbliebener Turm heute die Stadtgalerie beherbergt, begrüßte der 1. Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Alter Turm Lülsdorf, Winfried Murschall, neben Pfarrer Thomas Schäfer und Ehrenbürgermeister Walter Esser auch den Denkmalschutzbeauftragten Andreas Odenthal sowie dessen Vorgänger Josef Schnabel.

Gemeinsam mit Mitarbeitern des Bauamts der Stadt Niederkassel sahen sie zu, wie die Diplom-Restauratorin Manuela Prechtel gemeinsam mit Steinmetzmeister Olaf Krautien aus Bonn die restaurierten Grabkreuze auf zuvor montierte Sockel befestigte. Damit hat sich für die Mitglieder der IG Alter Turm ein Herzenswunsch erfüllt.

Kostenübernahme durch die Stadt

Sie hatten die Grabkreuze auf dem ehemaligen Friedhof, der heute als kleiner Erholungspark dient, geborgen. Die Kreuze, die zum Teil aus Drachenfelstrachyt und aus Andesit gearbeitet sind und an denen nach vielen Jahrzehnten der Zahn der Zeit nagte, sollten nach dem Willen der Mitglieder vor dem Verfall gerettet und so der Nachwelt erhalten werden. „Nachdem wir mit Manuela Prechtel eine Restauratorin gefunden hatten, sind wir an die Stadt Niederkassel herangetreten.

Dank Landeszuwendungen aus dem Denkmalförderprogramm des Landes NRW bekamen wir die Zustimmung zur Kostenübernahme der rund 17 000 Euro durch die Stadt Niederkassel und konnten aktiv werden“, sagte ein sichtlich zufriedener Winfried Murschall. Auch Altbürgermeister Walter Esser, der bei der schwierigen Datierung der teils verwitterten Grabkreuze mitgewirkt hatte, war mit dem Ergebnis zufrieden und dankte den Mitgliedern der Interessengemeinschaft für ihren Einsatz.

Ein Zeichen, dass nach dem Tod nicht alles aus ist

„Dieser Ort war das ursprüngliche Zentrum, das Herz von Lülsdorf. Einige meiner Vorfahren liegen hier auf dem ehemaligen Friedhof begraben. Als Pänz hätten wir hier gerne Fußball gespielt, was uns unsere Eltern aber verboten haben, da dies ja der ehemalige Friedhof war. Dank der freiwilligen Helfer ist das hier der bestgepflegte Platz von Lülsdorf. Die Senioren aus der nahe gelegenen Residenz kommen im Sommer gerne hierher, um im Schatten des Turms und der Bäume zu verweilen“, so der ehemalige Niederkasseler Bürgermeister.

Pfarrer Thomas Schäfer segnete die Grabkreuze und bezeichnete sie als Zeichen für den Glauben und dafür, dass auch nach dem Tod nicht alles aus sei.

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