Zwischen Uckendorf und Spich Sanierung der L 269 geht in den Endspurt

Niederkassel · Die Umbauarbeiten an der Landstraße 269 zwischen Uckendorf und Spich sind bald abgeschlossen. Nur der dritte Bauabschnitt zwischen Ortsausgang von Stockem und dem Verteilerkreis in Spich muss noch fertiggestellt werden.

 Derzeit ist die L 269 noch für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Arbeiten sollen aber in den kommenden Wochen beendet sein.

Derzeit ist die L 269 noch für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Arbeiten sollen aber in den kommenden Wochen beendet sein.

Foto: Hombach, Dieter

In den vergangenen zwei Monaten wurde die Geduld der Autofahrer auf der Landstraße 269 zwischen Uckendorf und Spich auf eine harte Probe gestellt. Durch den sanierungsbedingten Ausfall der Hauptzubringerstraße in Richtung Autobahn kam es zu langen Staus auf den anderen Straßen. Die Verkehrsteilnehmer hatten morgens große Probleme, aus Niederkassel herauszukommen. Am Abend zeigte sich das gleiche Bild, nur in umgekehrter Richtung.

Aufatmen können jetzt auch zwei Stockemer Landwirte. Peter Capellmann vom Broicherhof und Ursula Braschos vom Drolshagener Hof „Himmel und Erde“ haben dort ihre landwirtschaftlichen Betriebe mit angeschlossenem Hofmarkt. Beide mussten in der Bauphase herbe wirtschaftliche Verluste wegstecken, denn ihre Läden waren nur sehr schwer zu erreichen.

Das die Straße saniert werden musste, wollten beide nicht in Abrede stellen. Was Capellmann und Braschos aber nicht nachvollziehen können, ist die Art der Kommunikation mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW. „Erst zwei Wochen vor Baubeginn ist man mit uns in Kontakt getreten, aber nur, weil ich mich schriftlich an Straßen.NRW gewandt habe“, so Capellmann. „Auch die Ausschilderung für die Autofahrer ist für mich nicht nachvollziehbar gewesen. Das war suboptimal und hat mehr Verwirrung gestiftet als der Information gedient“, sagte Ursula Braschos.

Beide mussten durch die in ihren Augen desaströse Kommunikation erhebliche Einbußen hinnehmen. „Der Umsatzrückgang in den ersten vier Wochen, als unsere Hofmärkte nur von Spich aus angefahren werden konnten, lag bei fünfzig Prozent. Noch härter traf es uns mit der Sperrung der Straße von Spich aus. Hier mussten wir Einbußen von achtzig Prozent verkraften“, so Capellmann. Beide sind überzeugt, dass man im Vorfeld alles hätte besser lösen können. „Man muss doch mit den Betroffenen sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Man kann uns doch nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen“, so Capellmann.

Beide fürchten jetzt um das anstehende Weihnachtsgeschäft. „Wir konnten unsere Kunden nicht rechtzeitig über die Baumaßahmen und deren Dauer informieren, sodass sie uns in der Folgezeit nicht mehr erreicht haben. Diese Kunden fehlen uns, was sich im beginnenden Weihnachtsgeschäft schmerzlich bemerkbar macht. Gerade jetzt ist die Zeit der Vorbestellungen von Wild und Geflügel“, so Braschos.

Ob die verlorenen Kunden zurückkommen, werde sich in den nächsten Wochen zeigen. „Es ist ein Unding, dass eine vom Steuerzahler finanzierte Behörde so dilettantisch arbeitet“, sagte Peter Capellmann. Zumal das in diesem Jahr bereits die zweite Baumaßnahme mit gravierenden Folgen für die Landwirte gewesen sei. „Passend zur Spargelzeit wurde mit den Bauarbeiten für die Bushaltestellen, die sich erheblich in die Länge zogen, begonnen, was ellenlange Staus zur Folge hatte“, so Braschos.

Laut Timo Stoppacher, Sprecher der Regionalniederlassung Rhein-Berg von Straßen.NRW, musste der Landesbetrieb seinem Auftrag nachkommen, „da der Zustand der Straße sehr schlecht war“. Viele kleine Risse und ein teilweise fehlender Unterbau, der auch für eine verlängerte Bauzeit verantwortlich gewesen sei, hätten eine dringende Sanierung erfordert. „Sonst hätte die Straße beim nächsten Frost gesperrt werden müssen“, so Stoppacher. „Wir haben im Sommer die Kommune informiert und im September die erste Pressemitteilung dazu herausgegeben. Kommunikation und Absprachen liegen in Händen der bauausführenden Firmen.“

Auf die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt wies er darauf hin, dass mehr Aspekte als die Wünsche der betroffenen Anwohner beachtet werden müssten. „Der Beginn einer Baumaßnahme hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Ein großes Problem sind unter anderem die bauausführenden Firmen, nach deren Kapazitäten wir uns richten müssen“, so Stoppacher. Auch eine halbseitige Sperrung der Straße sei nach der seit 2017 geltenden Arbeitsstättenrichtlinie 5.2 nicht möglich gewesen, da der nötige Sicherheitsabstand wegen der engen Fahrbahn gefehlt habe.

Am Montag, 2. Dezember, wird die Landstraße 269 nun offiziell wieder für den Verkehr freigegeben.

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