Verkehrsanbindung in Niederkassel Beratungen über neue Straßenverbindung und eine Rheinbrücke

NIEDERKASSEL · "L 274 n" heißt das Zauberwort: Kommunalpolitiker beraten über neue Straßenverbindung und eine Rheinbrücke. Ebenso sollen die Anbindungen mit dem Zug verbessert werden.

 Feld nördlich von Niederkassel, Blickrichtung Godorf: Dort denken Planer an eine neue Rheinbrücke.

Feld nördlich von Niederkassel, Blickrichtung Godorf: Dort denken Planer an eine neue Rheinbrücke.

Foto: Arndt

Große Wohngebiete in Köln-Zündorf und Köln-Porz sowie das Joint Venture zwischen dem Lülsdorfer Evonik-Standort und der Duisburger Hafen AG zur DERS Entwicklungsgesellschaft zu Jahresbeginn fordern mehr Infrastruktur - und zwar hauptsächlich in Form von Umgehungsstraßen und Autobahnanbindungen.

Aber auch die zusätzliche Rheinbrücke bekommt mit den Planungen neuen Schub. Ebenso sollen die Verbindungen mit dem Zug verbessert werden, denn eine Stunde Fahrzeit für 16 Kilometer mit dem Güterzug zwischen Lülsdorf und Troisdorf auf der Trasse des Rhabarberschlittens - das scheint angesichts der Entwicklungen nicht mehr ausreichend zu sein.

Sowohl für Niederkassel als auch für Köln gebe es Pläne für Straßenverbindungen hin zur Flughafenautobahn (A 59). "Für die Städte Niederkassel, Troisdorf und den Rhein-Sieg-Kreis ist das die L274 n", sagt Helmut Esch, Niederkassels Erster Beigeordneter. Somit wird die L 274 n wichtiges Thema im Niederkasseler Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss am kommenden Dienstag, 19. Januar, sein.

Als Vorbereitung auf die Straßenverbindung gibt es bereits eine Unterführung unter der ICE-Trasse bei Spich, die für rund sechs Millionen Euro hergestellt wurde.

Anbindungen müssen miteinander kombiniert werden

Köln ist in den Planungen mit der L 82 - als Ortsumgehung für Zündorf - involviert. Beide Anbindungen müssten miteinander kombiniert werden, so Esch, allerdings gebe es über die Linienführung einer kombinierten Lösung in Köln und im Rhein-Sieg-Kreis unterschiedliche Vorstellungen.

Sachstand dazu sei, dass die unterschiedlichen Varianten jetzt von unabhängigen Gutachtern untersucht werden sollen. Die Schwierigkeit dabei sei wiederum die Rheinbrücke nördlich von Lülsdorf, die bisher noch nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden sei.

Als "beachtlich" wertet Esch die Tatsache, dass dabei nicht nur die Rheinbrücke, sondern auch eine Autobahnverbindung zwischen der A 555 und der A 59 Bestandteil der Planungen ist. Im Zusammenhang mit diesen Plänen sei auch der Neubau einer Eisenbahnstrecke angemeldet worden.

Diese beinhalte einen wesentlichen Abschnitt der von der SPD beantragten Eisenbahnstrecke parallel zur L 274 n. Lediglich ein kurzes Anschlussgleis zum Evonik-Standort in Lülsdorf fehle bei diesen Plänen.

"Durch die konkreten städtebaulichen Maßnahmen der Stadt Köln und die beabsichtigte Stärkung des Wirtschaftsstandortes Lülsdorf erhofft sich die Verwaltung eine nachhaltige Beschleunigung der Verfahren", so Esch.

Ein erster Schritt hierzu sei auch dadurch erkennbar, dass in der neuen Prioritätenliste für Bundes- und Landstraßen in NRW die L 274 n in die Kategorie "Grün" und damit als vorrangig hochgestuft worden sei.

L 269 n: Kein Beschluss bis Ende 2015

Rund um die südliche Ortsumgehung L 269 n hat sich hingegen nicht viel getan. Sowohl die CDU- als auch die SPD-Fraktion haben bei der Verwaltung nachgefragt und die hat sich bei der zuständigen Landesbehörde Straßen NRW erkundigt.

Eigentlich war vereinbart, dass der Planfeststellungsbeschluss für die südliche Ortsumgehung um Rheidt und Mondorf Ende 2015 beschlossen sein sollte. Daraus wurde jedoch mal wieder nichts und auch diesmal begründete die Behörde die Verzögerung ähnlich wie bei den zahllosen Verzögerungen in der Vergangenheit mit "notwendigen Arbeiten an anderen Verfahren".

Dass der Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung nun unmittelbar nach Karneval veröffentlicht werden soll, daran zweifelt Esch. Schließlich müssten auch die Prüfaufträge zu der Umgehung noch in den Planfeststellungsbeschluss eingearbeitet werden, begründet er seine Skepsis.

Bis zur Sitzung im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss will die Verwaltung weitere Informationen zum Sachstand rund um das Verfahren zur Fortführung der Ortsumgehung einholen.

Die öffentliche Sitzung des Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschusses beginnt am Dienstag, 19. Januar, um 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses, Rathausstraße 19.

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