Classic Cars in Mondorf Blitzende Oldtimer-Schätzchen zieren das Niederkasseler Rheinufer

Mondorf · Für die Oldtimerfreunde wird die Premiere der Classic Cars in Mondorf zum vollen Erfolg. Die Veranstaltung lockt rund 25.000 Besucher an. Klar wird auch: Einige der etwa 500 ausgestellten Raritäten haben eine besonders bewegte Geschichte hinter sich.

 Historische Flitzer, staunende Blicke: Oldtimer-Liebhaber präsentieren bei der Autoschau Classic Cars Mondorf Raritäten wie diesen Austin Metropolitan aus dem Jahr 1956 am Rheinufer.

Historische Flitzer, staunende Blicke: Oldtimer-Liebhaber präsentieren bei der Autoschau Classic Cars Mondorf Raritäten wie diesen Austin Metropolitan aus dem Jahr 1956 am Rheinufer.

Foto: Inga Sprünken

Es wurde zweimal verschoben, aber in diesem Jahr konnte es endlich stattfinden: das Oldtimer-Treffen Classic Cars Mondorf. Zum ersten Mal seit 15 Jahren bildete der Rhein die beeindruckende Kulisse für etwa 400 Oldtimer. „Weil uns in Niederkassel die Grundstücke fehlten, sind wir nach der Corona-Pause hierhin gezogen“, sagte Harald Schenk. Und so wurde aus Classic Cars & Caravans Niederkassel die Classic Cars Mondorf, die nun nicht mehr im Juni, sondern immer im August stattfinden soll. „Wir sind extra in den August gegangen, weil die Anlieger hier in Mondorf im Juni ja schon mit dem Strandfest belastet sind“, betonte Schenk, der den knapp 70 Mitglieder starken Verein Oldtimerfreunde einst in Mondorf mitgegründet hat. Als Veranstalter wird der unterstützt vom Junggesellenverein Niederkassel, aus dem „WEvent“ hervorgegangen ist.

Das Baujahr der Autos sollte mindestens bis 1982 zurückreichen

Oldies aus ganz Deutschland, aus Frankreich, Belgien und Holland versammelten sich bei dem marktoffenen Treffen am Rhein. „Einzige Voraussetzung ist, dass das Baujahr vor 1982 liegt“, sagte Schenk, räumte aber ein, dass auch Youngtimer willkommen sind. Gelegenheiten, ihre Schätzchen zu präsentieren, suchen viele. Daher sind Treffen wie am Rheinufer, wo auch campiert werden konnte, sehr beliebt. „Einmal im Jahr sind wir mit einem Stand bei der Techno Classics in Essen vertreten“, erzählte der Oldtimer-Fan, der selbst unter anderem einen Heckflossen-Mercedes 230 S hat. Das sei die einzige Werbung für das Treffen, mit dessen Ausrichtung die Oldtimerfreunde schon im nächsten Monat wieder beginnen. Besonders freute sich Schenk über die langjährige Unterstützung von Sponsoren wie der Raiffeisenbank Rhein-Sieg, dem Stadtmarketingverein Niederkassel und anderen.

Zu den automobilen Schmuckstücken gehörten ein Renault Charon aus den 1920er-Jahren, den es laut Schenk in Europa nur einmal gibt. Verschiedene Mercedes-Modelle der S-Klasse, Corvettes, Ami-Schlitten, ein BMW Isetta, Ford Mustangs, ein Citroën DS und die guten alten Opel Kadetts. Nicht fehlen durften auch VW Käfer. Zu den ältesten gehörte „Matilda“ (Baujahr 1964) am Stand der Ahrtal-Autos, ein Mobil, das das Ahr-Hochwasser überlebt hatte und seine eigene Geschichte erzählte. Dank der guten Käfer-Dichtungen war „Matilda“ in einer Tiefgarage nicht schnell genug vollgelaufen und wie ein Wasserball durch den Auftrieb gegen die Decke gestoßen, wobei das Dach und andere Bauteile beschädigt worden waren. Nach fünf Tagen wurde der Wagen gerettet und langsam getrocknet. Seither wird der Käfer Stück für Stück vom Besitzer wiederaufgebaut.

Ein Flohmarkt wird zum Ersatzteilhandel

Während der zweitägigen Veranstaltung, die bis zu 25.000 Besucher anzog, wechselten sich die Präsentationen und die Prämierung „Der besondere Oldtimer“ vor der Bühne mit anderen Programmpunkten ab. Dazu gehörte die Eröffnung durch den Bürgermeister am Samstag, eine Kinder-Rallye und natürlich der Auftritt von Live-Bands. Am Samstag heizte die Rockband „One Louder“ bis in den späten Abend den Gästen ein. Unterschiedliche Street-Food-Stände sorgten für die Verpflegung. Ein 50er- bis 70er-Jahre-Flohmarkt bot Nostalgisches und natürlich jede Menge Ersatzteile für Oldie-Fans.

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