GA-Adventskalender Erinnerung an die Ägidiuskapelle in Ranzel

Serie | Niederkassel · Der GA öffnet im Advent Türen, die ansonsten verschlossen sind: Heute geht es in den alten Glockenturm der Ägidiuskapelle in Ranzel.

 Die Ägidiuskapelle in Miniaturausgabe im Ranzeler Turm.

Die Ägidiuskapelle in Miniaturausgabe im Ranzeler Turm.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Er ragt hoch über Ranzel und ist doch eigentlich nur ein Überbleibsel: Der alte Ranzeler Turm war der Glockenturm der ehemaligen Ägidiuskapelle des Ortes. Das Kirchenschiff wurde 1970 abgerissen, weil eine neue Kirche an anderer Stelle im Ort erbaut worden war. Übrig blieben damals der Turm und die Glocken aus den Jahren 1855 und 1922. Zu denen gelangt man heute nur noch über eine Leiter durch das Fenster im ersten Stock.

Johannes Schell, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Alter Ranzeler Turm, ist derjenige, der auf diesen Glocken die Tradition des Baierns fortführt. Das ist das manuelle Anschlagen von Glocken mit einem Klöppel. Auch die schwarze, schmiedeeiserne Tür des Turms ist sonst verschlossen. Dahinter werden die Ranzeler an die Vergangenheit erinnert: Im Inneren des Turms ist nicht nur wie in einer russischen Matroschka-Puppe seine Miniaturausgabe zu sehen, sondern auch das ehemalige Kirchenschiff der Ägidiuskapelle im Miniaturformat.

Der kleine Turm wurde bereits zu weltlichem Vergnügen eingesetzt – er fand seinen Weg von einem Karnevalswagen hinter die Tür. Das Schiff gesellte sich später dazu, Fenster, Türen und Dachziegel wurden erst kürzlich in Handarbeit bemalt. Seit 2018 hält Heidelore Hahn jedes Jahr im Sommer zehn Andachten am Turm – aber nur bei gutem Wetter.

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