Abschied von Niederkasseler Urgestein Hans-Ulrich Busch geht in den Ruhestand

Niederkassel · Nach 46 Jahren im Dienst der Stadt Niederkassel geht der 61-jährige Hans-Ulrich Busch in den Ruhestand. Viele Schulsysteme und Schließungen begleiteten seine Amtszeit.

 Hans-Ulrich Busch tritt nach 46 Jahren bei der Niederkasseler Verwaltung seinen Ruhestand an.

Hans-Ulrich Busch tritt nach 46 Jahren bei der Niederkasseler Verwaltung seinen Ruhestand an.

Foto: Martina Welt

Hans-Ulrich Busch und die Niederkasseler Verwaltung, das gehört zusammen und wird doch bald Geschichte sein. 46 Jahre lang, hat der Lülsdorfer in der Verwaltung gearbeitet und davon fast 40 Jahre als Leiter des Fachbereichs Schule, Kultur und Sport. Am Freitag wird sich der 61-Jährige von den Mitarbeitern und Weggefährten verabschieden und seinen Ruhestand antreten.

Gleich nach seinem Wehrdienst, berief ihn der damalige Stadtdirektor Karl Josef Arnold zum Schulamtsleiter. Das war 1978 und Busch war damals gerade zarte 23 Jahre alt. „Die damals Verantwortlichen mussten Mut gehabt haben“, meint er heute zu dieser Personalentscheidung. Es selbst sei die Aufgabe eher pragmatisch angegangen, auch wenn er natürlich einen gehörigen Respekt davor gehabt habe – insbesondere vor den Gesprächen mit den Schulleitern oder den Vertretern der Bezirksregierung.

„Ich hatte jedoch von Beginn an das Gefühl, dass es gut lief“, resümiert er heute und das Verhältnis zu Schulleitern oder Vereinsvertretern sei immer ein gutes geblieben. Bis heute, denn auch als Schulamtsleiter wird Busch seine Verwaltungskarriere, die ihn nach dem Vorbereitungsdienst zum Gemeindeinspektor zum Oberverwaltungsrat geführt hat, beenden.

Nebenberufliche Tätigkeit

„Ich fühlte mich rückblickend immer genau an der richtigen Position eingesetzt“, sagt Busch anlässlich seines Abschiedes. Das waren neben dem Dienst für Schule, Sport und Kultur seit 1999 auch das Rats- und Bürgermeisterbüro sowie die Öffentlichkeitsarbeit. „Neben der Zuständigkeit für den Sport und die Vereine, die Hallenbelegung, das Helmut-Loos-Bad, die Büchereien oder die Niederkasseler Hefte habe ich als Dozent für Kommunalverfassungsrecht nebenberuflich über 15 Jahre lang am Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Köln gelehrt“, so Busch. Dieses zweite Interessengebiet habe genau auf seine zusätzlichen Aufgaben rund um das Rats- und Bürgermeisterbüro sowie um die Öffentlichkeitsarbeit gepasst, sagt Busch.

Getan hat sich einiges in seiner Amtszeit. So wurde die Realschule 1978 genehmigt und 1982 gebaut. Auch das Gymnasium wurde 1979 neu gebaut und aus zwei Hauptschulstandorten wurde einer im Lülsdorfer Schulzentrum Nord.

Die letzten Änderungen waren die Gründung der Gesamtschule vor zwei Jahren und das gleichzeitige Auslaufen der letzten Hauptschule in der Stadt. „Es bestand lange die Meinung, dass Niederkassel wegen der Randlage nicht so prädestiniert sei für eine Gesamtschule“, erinnert sich Busch. Das habe sich gewandelt und entspreche dem aktuellen Trend des längeren gemeinsamen Lernens.

Unangenehme Erinnerungen

Als unangenehme Erinnerung bleibt ihm das erzwungene Auslaufen der Laurentius-Schule im Gedächtnis. Die Förderschule wies nicht genug Schüler auf, um weiter bestehen zu dürfen. Das könne sich jedoch mit dem parteipolitischen Wechsel an der Spitze der Landesregierung ändern, hofft Busch. Er sei dazu mit der Bezirksregierung im Gespräch. Busch findet es grundsätzlich gut, wenn auch in Zukunft alle Schulformen in Niederkassel bestehen bleiben.

„Es geht schließlich um die Wahlmöglichkeit“, begründet er das. Grundsätzlich könne man sagen, dass die Gesamtschule bewirkt habe, dass es derzeit zehn statt vorher acht Klassen in Niederkassels weiterführenden Schulen gebe, auch wenn es weiterhin zu viele Auspendler in andere Kommunen gebe. Das alles wird dann Thema des neuen Sozialamtsleiters Armin Wallraff sein, der diesen Fachbereich übernehmen wird. Für die Öffentlichkeitsarbeit und das Bürgermeister- und Ratsbüro ist in Zukunft Pascal Henke zuständig.

Für Busch verheißt die Zukunft, dass er die gemeinsamen Hobbys mit seiner Frau weiter ausbauen kann, und das sind vor allem die Ruder- und Radtouren zu zweit.

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