Theaterverein Niederkassel Rheidt geht neue Wege Interaktive Krimis kommen auf die Bühne

Niederkassel · Der Theaterverein in Rheidt geht mit der Zeit und bezieht beim Mitmach-Theater das Publikum mit ein. Welche Herausforderung auf die Zuschauer zukommt, berichten die Regisseurinnen.

 Rebecca Winkler, Shirin Stett, Geräuschemacher Hendrik Huth und Markus  Linnartz (von links).

Rebecca Winkler, Shirin Stett, Geräuschemacher Hendrik Huth und Markus Linnartz (von links).

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Die Theaterwelt ist im Wandel. Auch vor Laienspielern machen die neuen Entwicklungen nicht halt, wie beim Theaterverein Rheidt deutlich wird. Der hat nun eine Art Mitmachtheater für sich entdeckt, zu dem er Ende April in zwei Vorstellungen einlädt.

Die Idee dazu kam von Shirin Stett, die gemeinsam mit Markus Linnartz und Rebecca Winkler Regie führt. Die Spielerinnen und Spieler müssen sich an viele Neuheiten gewöhnen.

So kommen die Geräusche und Töne beispielsweise nicht vom Band, sondern werden live auf der Bühne erzeugt. Dazu sitzt als Geräuschemacher der 15-jährige Hendrik Huth an einem Tisch mit vielerlei Utensilien, die, geschickt eingesetzt, eine Vielfalt an Geräusche erzeugen.

Die Schauspieler spielen weniger und sprechen mehr. Die Akteure stehen an Pulten und haben ihren Text stets vor Augen. „Die Texte werden abgelesen, aber mit sehr viel Mimik und Gestik hinterlegt“, erklärt Markus Linnartz.

Dazu gesellt sich eine Moderatorin: Ina Rassbach interagiert mit dem Publikum und bezieht es in das Geschehen ein. „Derartige Aufführungen kommen gerade in Mode, man kann die Stücke am Markt kaufen“, sagt Shirin Stett. Zwei Kriminalgeschichten aus der Feder von Stefan Keller finden jetzt den Weg auf die Bühne der Alfred-Delp-Realschule Mondorf: Die Stücke „Heißes Blut auf kaltem Eis“ und „Der Fluch des Pharao“ werden dort von jeweils fünf bis sechs Darstellerinnen und Darstellern präsentiert.Am Ende des Stückes haben die Zuschauer die Möglichkeit, selbst den Täter zu ermitteln. „Alle Akteure auf der Bühne können Täter sein, in einem der Fälle ist sogar Selbstmord eine Option“, so Rebecca Winkler.

Als besonderes Bonbon werden unter den richtigen Lösungen wertvolle Preise verlost. Die Theaterleute sind sich einig: „Es ist anders als sonst, ungewohnt, vielleicht eher wie ein Hörspiel.“ Vor allem für die alten Hasen auf der Bühne werde es unter Umständen ein wenig schwieriger. „Denn sie müssen sich tatsächlich an die vorgegebenen Texte halten, ansonsten könnte möglicherweise ein wichtiges Detail zur Ermittlung des Mörders fehlen.“

Die beiden Stücke sind wohlbedacht ausgesucht. Das Erste ist kurz und knapp, die Auflösung des Rätsels eher leicht. „Das ist quasi ein Warm-up fürs Publikum“, so Linnartz. Im zweiten Stück, das ein wenig länger dauert, wird es dann heftiger, sodass das Publikum stärker gefordert ist. „Da muss man schon aufpassen“, sagt Moderatorin Ina Rassbach.

Gespielt wird in der Aula der Alfred-Delp-Realschule in Niederkassel-Mondorf. Die Aufführungstermine sind Samstag, 22. April und Sonntag, 23. April, jeweils um 17 Uhr.
Karten für den abwechslungsreichen „Abend zum Mitraten“ gibt es unter ☏ 0160 11 69 853 oder per Mail:  karten@theaterverein-rheidt.de.
Infos: www.theaterverein-rheidt.de.

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