Falschparker, Hunde und Müll Landwirt aus Niederkassel beschwert sich über Rücksichtslosigkeit
Niederkassel · Landwirt Stefan Werres klagt über Probleme mit Hunden, Falschparkern und Müll. Auch das Verbot vom Betreten landwirtschaftlich genutzter Flächen während der Nutzzeit sei vielen nicht bewusst.
Derzeit blühen die Felder in allen Farben. Gerade die Rapsfelder in ihrem leuchtenden Gelb sind beliebte Fotomotive. Das bemerkt auch Landwirt Stefan Werres, dessen Felder rund um den Weilerhof in Niederkassel liegen. „Wir Landwirte sehen es gerne, wenn sich die Menschen an der Natur erfreuen, gerade in Zeiten, wo viele Mitbürger, bedingt durch die Pandemie, zu Hause sind“, so Werres.
Kritisch sieht er aber das Verhalten einiger Zeitgenossen, welche die Arbeit der Landwirte erheblich erschweren. So gibt es seinen Erfahrungen nach wie vor immer noch Zeitgenossen, die ihren Müll am Feldrand ablegen und so illegal entsorgen. In den letzten Monaten, die Landwirte pflügen und eggen ihre Felder, um im Anschluss die Saat auszubringen, tut sich für die Landwirte ein neues Problemfeld auf. Der Weg zu ihren Äckern und Feldern ist zugeparkt. So stehen sie mit ihren großen Traktoren und den nicht minder großen angehangenen Feldgerätschaften auf blockierten Feldwegen, die zu ihren Äckern führen.
Die Ausreden seien immer die Gleichen und von Unrechtsbewußtsein keine Spur. „,Ich bin ja gleich wieder weg’ und ,Sie können ja durch das Feld fahren’ sind hier die Klassiker“, klagt Werres. „Warum schaffen es einige Leute nicht, mit ihrem Hund zu Fuß bis zum Feld zu gehen, sondern parken auf dem Feldweg und gehen dann spazieren?“, fragt sich der Landwirt. Auch wenn sich der größte Teil der Hundehalter mit seinen Vierbeinern auf den Feldwegen bewege, so seien wiederholt Hunde zu sehen, die quer durch die frisch gepflügten und eingesäten Felder liefen.
„Dabei brechen zum Beispiel die Keimlinge der Zuckerrüben, die gerade aus dem Boden schießen, ab“, so Werres. Leider sei es immer wieder zu beobachten, dass die Hunde nicht auf den Feldwegen, sondern entlang der Feldwege, auch an der Leine, durchs Feld laufen. So würden an vielen Stellen die Feldränder auf den ersten drei Metern zerstört. Dabei dürfen landwirtschaftlich genutzte Flächen während der Nutzzeit nicht betreten werden. Nutzzeit ist der Zeitraum zwischen Saat und Ernte. Bei Grünland die Zeit des Aufwuchses und der Beweidung, also der Zeitraum zwischen Anfang März und Ende Oktober. Dieses Betretungsverbot gilt auch für Hunde. Wer die freie Landschaft betritt, ist verpflichtet, von ihm abgelegte Abfälle oder die Hinterlassenschaften seines Hundes aufzunehmen und zu entfernen.
„Es ist schön, dass die Menschen die Natur genießen und auch zusehen können, wie wir Landwirte arbeiten. Die Produkte, die wir pflanzen, säen und ernten sind zur Versorgung der Bevölkerung gedacht und kommen somit allen zugute. Es wäre schön, wenn wir zu einem einvernehmlichen Miteinander kommen könnten“, so lautet der dringende Appell von Landwirt Stefan Werres an alle Nutzer der Feldwege.