“Tutmirgut“-Programm des Rhein-Sieg-Kreises Lülsdorfer Grundschule als gesunde Schule zertifiziert

Niederkassel · Die Katholische Grundschule Lülsdorf wird mit vom Kreis als gesunde Schule ausgezeichnet. Was die Niederkasseler Schule besonders gesund macht, verraten Lehrerinnen und Schulleiterin Margret Michels.

 Die Klasse von Silke Winter (links) ist jetzt schon begeistert. Schulleiterin Margret Michels freut sich über die positive Resonanz.

Die Klasse von Silke Winter (links) ist jetzt schon begeistert. Schulleiterin Margret Michels freut sich über die positive Resonanz.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

„Es ist wichtig, dass bei einem solchen Projekt alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, sagt Silke Winter, Lehrerin an der Katholischen Grundschule Lülsdorf. Sie zeigt sich begeistert von dem Programm „Tutmirgut – gesunde Schule“, das seit 2010 von der Diakonie und dem Kreisgesundheitsamt gefördert wird. Nun wird auch die Lülsdorfer Grundschule als gesunde Schule zertifiziert.

Winter arbeitet gemeinsam mit ihren Kolleginnen Christiane Sechser und Meike Mäling im Arbeitskreis, der sich darum kümmert, viele Aspekte einer gesunden Schule abzudecken. Dabei geht es um drei Säulen, auf denen das „Tutmirgut“-Programm aufgebaut ist: Gesunde Ernährung, Bewegung und psychosoziale Kompetenzen. „Wir machen seit Jahren bereits viel in diese Richtungen und müssen lediglich wenige Dinge ergänzen“, erklärt Schulleiterin Margret Michels hin. „Jetzt finden wir gemeinsame Formulierungen, um unser Konzept niederzuschreiben.“ Wir – das heiße, alle, die mit und in der Schule leben, lernen und arbeiten.

Wohlfühl-Befragung der Kinder

„Der Großteil der Kinder wird bereits mit einem gesunden Frühstück in die Schule geschickt“, so die Schulleiterin, „manche aber eben nicht.“ Deshalb nehme man auch die Eltern mit ins Boot; das trage zu einer größeren Motivation zur gesunden Veränderung bei. Schon vor Jahren gab es den Vorstoß, auf Kakao und süße Milchgetränke zu verzichten, zudem hat die Grundschule den „Grünen Donnerstag“ im Programm: „Dazu bringen die Kinder im Wechsel Obst und andere gesunde Nahrungsmittel mit in die Schule und alle dürfen davon essen“, berichtet Michels.

In den nächsten Tagen werden die Kinder gefragt, was sie sich eigentlich unter einer gesunden Schule vorstellen. „Soweit wie möglich werden die Vorschläge und Wünsche der Kinder berücksichtigt“, sagt die Schulleiterin, und lacht: „Es sei denn, sie wünschen sich zwei Wochen längere Ferien.“ Laut Silke Winter haben die Kinder bereits digitale Wohlfühlbefragungen per Schul-Tablets durchgeführt. „Wir sind also schon jetzt nicht weit weg von der Schule, die gut tut.“ Außerdem habe sie sich im Bereich psychosoziale Kompetenzen fortgebildet, damit auch dieses Thema in den Unterricht integriert werden kann. So können zum Beispiel Übungen erlernt werden, um den Schülerinnen und Schülern Ängste zu nehmen. „Insgesamt werden sie dadurch in ihrer Selbst- und Eigenständigkeit unterstützt.“

Erste zertifizierte Schule in Niederkassel

Auch im Hinblick auf die dritte Säule des Programms, die Bewegung, ist die Schule bereits jetzt gut aufgestellt. „Bei uns gibt es immer mal wieder Geräte- oder Rollerparcours sowie Spielefeste im Laufe eines Schuljahres“, sagt Margret Michels. Zudem nähmen die Kinder am Schwimm-Cup und Fußball-Cup teil. Silke Winter verweist auf den Bewegungspass, den die Kinder kürzlich ausgefüllt haben: Sie mussten es schaffen, innerhalb von sechs Wochen mindestens 20 Mal zu Fuß, mit dem Tretroller oder mit dem Fahrrad in die Schule zu kommen. „Das war einerseits Bewegung, andererseits aber auch Stärkung des Selbstbewusstseins der Kinder, die üblicherweise mit dem ‚Eltern-Taxi‘ die Schule erreichen“, sagt die Lehrerin.

Die Zertifizierung findet am Montag statt, in Niederkassel ist es die erste Schule, die als „Tutmirgut“-Schule zertifiziert wird. Die schulischen Maßnahmen werden für eine mögliche Verlängerung der Zertifizierung ständig überprüft. Zudem nimmt die Schule am EU-Schulprogramm NRW teil und wird kostenlos mit Obst und Milch beliefert.

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