Serie "Augustiner Köpfe" Magische Momente und große Illusionen
Sankt Augustin/Niederkassel · Albin Zinnecker und sein Partner Ingo Brehm sind seit 15 Jahren die „ZaubertriXXer“ und deutsche Meister der Zauberkunst. Ihre erste abendfüllende Show zeigen sie am Samstag, 8. Oktober, im Theater Augustinum in Bonn.
Irgendwie liegt ihm das Besondere – das Tricksen, Tarnen und Täuschen. Er liebt es, magische Momente zu erzeugen, wohl wissend, dass es ja doch nur Illusion ist, mit der er sein Publikum verzaubert. Albin Zinnecker ist ein Zauberer, ein Magier, einer der gerne auf der Bühne steht und sein Publikum unterhält. Ein Zauberer, der allerdings nicht allein auf Geburtstagen oder Firmenfeiern unterwegs ist, sondern mit Ingo Brehm einen kongenialen Partner an seiner Seite hat. Als Duo sind sie eine große Nummer in Deutschland – die „ZaubertriXXer“ aus Menden und Niederkassel. Am Samstag, 8. Oktober, 19.30 Uhr, feiern sie die Premiere ihres ersten eigenen abendfüllenden Programms im Theater im Augustinum in Bonn, und in diesem Jahr zaubern sie seit 15 Jahren zusammen – mit vielen kleinen Tricks und großen Illusionen.
„Das ist eine lange Zeit, in der wir viel erlebt haben“, sagt der 40-jährige Albin Zinnecker, der Perfektionist von den beiden. „Aber wir haben uns in der Zeit nicht einmal ernsthaft gestritten“, ergänzt Ingo Brehm, der kreative Part des Duos. Es passt also gut bei den beiden, die sich aus der Schulzeit kennen und damals locker befreundet waren. Ingo Brehm hatte Urlaub in Tunesien gemacht und dort einen Gast kennengelernt, der in seiner Faust ein Tuch verschwinden ließ. Dabei trug er nur ein T-Shirt als Oberteil.
„Das hat mich total angefixt“, sagt der 41-Jährige. Nicht das T-Shirt natürlich, aber der Trick. Sein erster Weg, als er zu Hause war, führte ihn in ein Zauberfachgeschäft in Bonn. „Ich wollte das unbedingt selbst erlernen“, erinnert er sich an die Anfänge. Er sprach seinen Freund Albin an, ob er sich nicht vorstellen könne, mit ihm gemeinsam zu zaubern, und die ZaubertriXXer waren geboren. Heute dürfen sie sich deutsche Meister nennen, die sogar schon an der Weltmeisterschaft der Zauberkunst erfolgreich teilgenommen haben, wenn auch nicht auf einem vorderen Platz.
Ingo Brehm trägt Jeans und T-Shirt, holt ein grünes Tuch hervor und drückt es in seine Faust, bis es verschwunden ist. Ich starre gebannt auf die Hand. Was macht er jetzt? Er macht etwas, das ich nicht merke, zieht meinen Blick dahin, wo er mich haben will, öffnet die Hand, und weg ist das grüne Tuch. Zwei, drei kleine Bewegungen, und es ist wieder da. Ingo Brehm hat es gelernt, und noch viel mehr dazu mit seinem Partner Albin Zinnecker in den vielen Jahren, die sie im Keller geprobt und an Tricks getüftelt haben.
„Wie haben Sie das gemacht?“, fragt der verblüffte Zuschauer. „Es ist nicht mal eben so zu erklären“, sagt Brehm. Er lenke die Aufmerksamkeit des Zuschauers dahin, wo er sie haben möchte. „Dazu gehört nicht nur Fingerfertigkeit, sondern auch Timing, Choreographie und Körpersprache spielen eine wichtige Rolle“, ergänzt Zinnecker. Genau das sei für ihn das Faszinierende an der Zauberei: Das Zusammenspiel der vielen Faktoren, das für das Publikum magische Momente entstehen lasse.
Nicht schlecht gestaunt hat auch Albin Zinneckers Sohn Henry bei einer Probe der beiden. Plötzlich tauchte ein Mädchen wie aus dem Nichts auf. Henry konnte seine Emotionen nicht zurückhalten und musste weinen. Heute hat sich der mittlerweile sechsjährige Bub an die Zauberei gewöhnt und beherrscht selbst schon ein paar Tricks. In seiner Kita hat er auch schon eine kleine Show gezeigt und unter anderem Bonbons verschwinden und wieder auftauchen lassen – zauberhafte Kita-Momente. Einen ganz besonderen magischen Moment erzeugten Henrys Vorbilder im Jahr 2014 bei den deutschen Meisterschaften. In der Kategorie „Großillusionen“ traten sie mit einer so noch nie dagewesenen Nummer auf und schafften es nach ganz oben aufs Siegerpodest. Ihr Trick: Sie zauberten mit einer Gruppe Cheerleader der „Cologne Eagles“ und ließen die Damen verschwinden und wieder auftauchen. Die Show endete mit einer spektakulären riesigen, gezauberten Pyramide aus Menschen. „Deutscher Meister zu werden, war sicher das bisher schönste in unserem Zaubererleben“, sagt Zinnecker.
Sie haben beide auch noch ein anderes Leben, ein wirkliches. Zinnecker arbeitet in der IT-Abteilung eines Kölner Energieunternehmens und Brehm ist Polizist bei der Kriminalpolizei in Bonn. 25 bis 30 Auftritte haben sie im Jahr, und dafür wird zweimal in der Woche geprobt. Texte, Choreographie und Ideen für Tricks kreieren sie selbst, mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Assistentinnen Jana Henseler und Delia Arnold. Auch die Bühne mit den Zauberkisten und der benötigten Technik richten sie selbst ein. „Da muss alles stimmen. Jeder Weg und jede Position ist festgelegt. Das sieht alles so selbstverständlich aus, ist aber harte Arbeit“, sagt Zinnecker.
Seit fünf Jahren haben sie sich der Großillusion verschrieben. Ihre erste Nummer zeigten sie 2011 im Karneval in Rheidt. Natürlich am 11.11.. Da ließen sie den Prinzen Klaus Dieter Wald aus einer Zeitmaschine, die mit Zeitungen verkleidet war, mit einem riesigen Knall erscheinen. Im März waren sie eine Woche lang in Las Vegas und haben sich jeden Tag zwei Zaubershows angeschaut. Zufällig trafen sie auch auf Roy, der mit seinem Partner Siegfried und den weißen Tigern Zaubergeschichte geschrieben hat. „Da haben wir natürlich gefachsimpelt“, sagt Brehm. Ein neues Projekt? „Nee, aber eine Idee: Zaubern an besonderen Orten in Köln mit dem Titel 'Kölle mag(isch)'“, sagt Brehm, der Köln und das Rheinland liebt. Magisch wird es aber erst mal am 8. Oktober im Augustinum in Bonn. Über das Programm wollen sie nicht viel verraten. Nur soviel: „Nix als TriXX.“
„Nix als TriXX“ ist am Samstag, 8. Oktober, um 19.30 Uhr im Theater im Augustinum in Bonn, Römerstraße 118, zu sehen. Karten kosten 18, ermäßigt zwölf Euro und sind unter 02 28/55 61 oder bei Ingo Brehm, 0 17 02 13 71 98, zu bekommen. Infos unter www.zweizauberer.de.