SPD-Bürgermeisterkandidat in Niederkassel Matthias Großgarten will Auge und Ohr der Stadt sein

Niederkassel · SPD-Kandidat Matthias Großgarten sind die Wünsche und Anregungen der Bürger wichtig. Er will Niederkassel so entwickeln, dass es seine Kinder „so haben wie ich und besser“.

 SPD-Bürgermeisterkandidat Matthias Großgarten freut sich, dass in seiner direkten Nachbarschaft über 70 bezahlbare Wohnungen entstehen.

SPD-Bürgermeisterkandidat Matthias Großgarten freut sich, dass in seiner direkten Nachbarschaft über 70 bezahlbare Wohnungen entstehen.

Foto: Foto: Martina Welt

Matthias Großgarten ist mit 30 Jahren nicht nur der jüngste der drei Bürgermeisterkandidaten, er ist auch der einzige waschechte Niederkasseler. „Seit meinem vierten Lebenstag lebe ich in Rheidt“, erklärt der Sozialdemokrat, nur zur Geburt sei er in ein Bonner Krankenhaus „ausgewandert“. Seine Kindheit in Rheidt bezeichnet Großgarten als „politisch eher unbelastet“. Allerdings sei seine Mutter im Vorstand der Kita-Elterninitiative aktiv gewesen und sein Vater im Motorsportverein. „Ich habe also sehr früh viel ehrenamtliches Engagement mitbekommen“ und das habe abgefärbt. Es sei toll gewesen in Rheidt aufzuwachsen“, sagt er und verweist auf viel Natur, auf die Feste und die Möglichkeiten, unbeschwert auf der Straße zu spielen. „Meine Kinder sollen es so haben wie ich und besser.“

Welchen Berufswunsch er als Kind hatte - das weiß Matthias Großgarten nicht mehr so genau. Mit 15 oder 16 Jahren habe er sich sehr für Informatik und Technik interessiert, aber dann hätte er auf viele Kontakte mit Menschen verzichten müssen, und das sei ihm auch immer sehr wichtig gewesen. Letztendlich seien es Hans-Werner Bollig und Jens Streit, seine Sowi- und Geschichtslehrer am Konrad-Adenauer-Gymnasium, gewesen, die sein Interesse für Sozialwissenschaften geweckt haben, was er dann auch in Köln und Bonn studiert hat.

Zur SPD stieß Großgarten 2012. „Ich habe genau geprüft, wo die größte Überschneidung mit meinen politischen Vorstellungen ist“, und da habe ihn vor allem der wissenschaftliche Ansatz der SPD überzeugt, mit dem die Partei versuche, möglichst alle Bevölkerungsgruppen mitzunehmen. „Natürlich macht die SPD im Moment eher eine schwere Zeit durch, aber ich bereue meine Entscheidung nicht, vor allem wenn ich sehe, wie viele gute Leute vor Ort arbeiten“, so Großgarten. So habe die SPD auch in Niederkassel offene Arbeitskreise etabliert wie zum Beispiel zu den Themen Energie oder Inklusion.

Mit seinem Eintritt in die SPD hat Matthias Großgarten den Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann kennengelernt. 2014 begann er nicht nur bei ihm als studentischer Mitarbeiter zu arbeiten, sondern auch als Stadtrat in Niederkassel. Im Mai 2016 wurde er Hartmanns persönlicher Referent. „In dieser Zeit habe ich wahnsinnig viel gelernt und Einblicke in fast jedes Themenfeld bekommen“, blickt er zurück. 2017 wurde er Büroleiter, bis er im Sommer letzten Jahres in Elternzeit ging. Jetzt ist er voll für seinen 13 Monate alten Sohn Elias da, während seine Frau die Leitung einer Kita übernommen hat.

Die Frage, ob die SPD überhaupt einen Kandidaten aufstellen sollte, habe sich für ihn nie gestellt. „Demokratie lebt von Optionen“, sagt er. Es sei wichtig, Alternativen und Ideen zu entwickeln. „Ich denke, dass meine Kandidatur die CDU auch in Bewegung gebracht hat.“ Die Stadtbahn oder die Halle für alle sind zwei der acht Punkte, mit denen er in den Wahlkampf startete. „Alles basiert auf Anregungen von Bürgern, die wir in einer Umfrage gesammelt haben“, sagt Großgarten. Schließlich seien die Kommunalpolitiker „die Augen und Ohren unserer Stadt“, formuliert er seine Vorstellung von politischer Arbeit vor Ort. wt

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