Bonner Fährtag Mit dem Rad über den Rhein

BONN · Silbern glänzten am Sonntagmittag jede Menge Fahrräder von der sich dem Ufer nähernden Rheinfähre herüber. Kinder winkten fröhlich. Beim ersten Bonner Rad- und Fährtag am Rhein 2012 hatten einen Tag lang insgesamt 2150 sportliche Mitbürger das kostenlose Überfahrtsangebot zweier Fähren genutzt.

 Hochbetrieb herrschte am Sonntag an der Mondorfer Fähre.

Hochbetrieb herrschte am Sonntag an der Mondorfer Fähre.

"Nach nur einer Stunde hat unsere Aktion an den beiden Standorten Bad Godesberg und Graurheindorf schon gut 500 Teilnehmer. Da werden wir heute sicher einen riesigen Rekord einfahren", freute sich am Stand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) Jürgen Papst. Das herrliche Sommerwetter und das Radeln für den guten Zweck passten in diesem Jahr besonders gut zusammen, ergänzte Monika Schol, die neben Pabst am ADFC-Stand immer wieder neue Radfahrer über die besten Routen beriet.

Der ADFC Bonn/Rhein-Sieg zeigte sich auch in diesem Jahr spendabel und bezahlte den Radlern die Überfahrten mit den Fähren Graurheindorf - Mondorf und Bad Godesberg - Niederdollendorf, egal ob Einzelradler oder Großfamilie, Kegelclub oder Kindergruppe. Für jeden Radfahrer zahlte der ADFC zusätzlich noch einen Euro für die Unterstützung der Radstation im Bonner Hauptbahnhof, die Fahrradbude der Caritas in Bonn-Nord und das Radhaus der Arbeiterwohlfahrt in Siegburg ein.

"Alle drei Einrichtungen tun nicht nur viel für den Radverkehr, sondern geben vielen vor allem jungen Menschen eine zweite Chance", erklärte Organisatorin Anke Pabst. "Das wollen wir durch eine hoffentlich nennenswerte Spende unterstützen."

Eine Schweizer Reisegruppe, die gerade zu zehnt auf die "schäl Sick" übergesetzt hatte, um das Siebengebirge zu erklimmen, kam sicher zufällig in den Genuss des Angebots, wie Rolf Thienen vom ADFC erläuterte. Generell gehe es dem Verein aber darum, in der Region auf die Vielfalt der Fahrmöglichkeiten aufmerksam zu machen - und dass dabei auch mal die Rheinseite gewechselt werden sollte.

"Wir bieten an, öfter mal überzusetzen und zu schauen, was da für schöne Wege sind", erläuterte Thienen, während zahlreiche blitzende Räder gerade von der Autoschnellfähre "Konrad-Adenauer" geschoben wurden. Vom Ufer aus drängten die nächsten Fahrgäste auf die Fähre, wie die Wachtberger Familie Wittland, die erstmals den vom ADFC empfohlenen Weg inklusive zwei Fährfahrten auf dem Plan hatte. "Das schaffen auch wir", machten sich die beiden Söhne Johannes und Julian gegenseitig Mut.

Hildegard und Manfred Fuß hatten im GA vom ADFC-Angebot gelesen und verbanden die Fährfahrten nun mit einer Spitztour nach Linz. "Radfahren ist noch schöner als Laufen", rief das Paar noch zurück, als es auf die Fähre stieg. Da hatten sich schon acht starke Männer aus Blankenheim gute Plätze gesichert.

Auf Mehrtagestour kamen die Senioren an diesem Sonntag gerade aus Bad Breisig. Heute sollte es noch bis Hennef gehen. "Wir fahren aber immer nur so weit, dass wir nicht dehydrieren", scherzten Frank Eisenhart und Klaus Wendeler von der Truppe, als die "Konrad Adenauer" schon wieder abgelegte. Und Jürgen Pabst konnte eine ganze Reihe weiterer Kreuzchen auf seiner Liste machen.

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