L269n in Niederkassel Neuer Straßenabschnitt der Umgehungsstraße freigegeben

Niederkassel · Die neue Umgehungsstraße soll für eine Entlastung des Verkehrs in Niederkassel sorgen. NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes gab am Montag den ersten Bauabschnitt frei. Gegen den Bau der nächsten Teilabschnitte besteht weiterhin eine Klage.

 Schneiden das Band durch (v.l.): Sebastian Schuster, Dr. Petra Beckefeld, Katharina Gebauer, Ina Brandes und Stephan Vehreschild.

Schneiden das Band durch (v.l.): Sebastian Schuster, Dr. Petra Beckefeld, Katharina Gebauer, Ina Brandes und Stephan Vehreschild.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Mit einer Schere schneidet NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes das Band durch – damit ist der erste Bauabschnitt der Ortsumgehung Niederkassel freigegeben. Ein Jahr nach Baubeginn sind nun weitere 1,5 Straßenkilometer fertiggestellt, die den Autoverkehr aus der Stadt halten werden. Seit Montag kann der neue Straßenabschnitt befahren werden. Trotz vieler Probleme, die während der Planungs- und Bauphasen auftraten.

So ist für den südlichen Teil, dessen Bau noch nicht begonnen wurde, nach wie vor die Klage eines Bürgers gegen den Planfeststellungsbeschluss anhängig. Wann diese verhandelt wird, stehe jedoch noch nicht fest: „Wir können zur gerichtlichen Dauer nichts sagen“, informiert die Verkehrsministerin auf Anfrage, „wir haben keinerlei Kontakte diesbezüglich“. Und Katharina Gebauer, CDU-Landtagsabgeordnete, ergänzt: „Die Planung ist fertig. Wir könnten sofort anfangen zu bauen.“ Bürgermeister Stephan Vehreschild hatte zuvor erklärt, warum der Teilabschnitt nicht, wie geplant, bereits früher genutzt werden konnte: „Wir haben im Sommer viele Baumaschinen auch von dieser Baustelle in die Flutgebiete gebracht. Dort, an der Ahr, wurden sie überlebensnotwendig gebraucht“. Ansonsten, das bestätigt auch Gebauer, wäre man bereits im Herbst fertig gewesen.

Ausgleichsflächen für die Umwelt

Schon im Jahr 2011 machte sich eine Interessengemeinschaft für die Ortsumgehung Niederkassel-Süd stark und übergab über 4000 Unterschriften an die Landesregierung. Seit November 2017 wird das Projekt aktiv vorangetrieben. Insgesamt noch zwei weitere Straßenkilometer müssen für die Umgehung gebaut werden. Für die bisherige Strecke waren weitere Sonderbaumaßnahmen notwendig: So musste eine Brücke für den landwirtschaftlichen Verkehr im Bereich Bahnhofstraße errichtet werden, zwei Kreisverkehre sowie eine Wendeanlage wurden angelegt.

Ist die Ortsumgehung fertig, werden täglich rund 7000 Fahrzeuge weniger durch Mondorf und Rheidt fahren: Das Verkehrsaufkommen in den Wohngebieten wird sich etwa um die Hälfte reduzieren. „Mit der heutigen Freigabe des ersten Bauabschnitts werden die positiven Auswirkungen der Ortsumgehung bereits spürbar werden“, so Ina Brandes. „Saubere Luft, weniger Lärm, mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer“, zählt sie auf. „Das Land NRW hat 10 Millionen Euro gegeben. Der Bund, die Stadt Niederkassel und die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft beteiligen sich mit etwa 1,6 Millionen Euro an den Gesamtkosten.“ Das sei jedoch noch nicht alles: Auf 12 Hektar Ausgleichsfläche sollen Biotope und Leiteinrichtungen für Kleintiere entstehen, Bäume und Sträucher werden als Überflughilfen für Vögel und Fledermäuse gepflanzt.

Die Straße sei im Übrigen nicht nur für die Niederkasseler Bevölkerung von elementarer Bedeutung, so Bürgermeister Vehreschild. Auch für Troisdorf sei die Anbindung mit den beiden noch fehlenden Bauabschnitten, zur Rheinstraße in Richtung der Autobahn, eine immense Erleichterung. Er hoffe auf eine baldige Fertigstellung des südlichen Teils der Umgehung. Dem stimmt Landrat Sebastian Schuster zu, der sich besonders darüber freut, dass mit der Sportanlage Süd das Stadion des TuS Mondorf und der Hertha Rheidt jetzt besser und schneller zu erreichen sei.

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