Förderschule in Niederkassel Laurentiusschule muss schließen
Niederkassel · Die Schule erreicht nicht die nötige Mindestanzahl an Schülern und wird auch in Zukunft voraussichtlich nicht genug Anmeldungen haben. Deshalb ordnet die Bezirksregierung die Schließung an. Stadtrat und Schulpflegschaft wollen die Hoffnung aber noch nicht aufgeben.
Die Entscheidung ist gefallen: Die Laurentiusschule wird aufgelöst. Diesen Beschluss fasste jetzt der Schulausschuss der Stadt Niederkassel, nachdem die Bezirksregierung die Anweisung zur Schließung gegeben hatte. Der Ausschuss empfiehlt deshalb dem Rat, die Auflösung der Laurentius-Schule in Mondorf zum Schuljahresbeginn 2023/2024 zu beschließen. Der Abbau soll jahrgangsweise erfolgen.
Der Schließungsanweisung erlaubt keinen Widerspruch, denn die gesetzlich geforderte Mindestschülerzahl von 112 hat die Schule nicht erreicht – und wird sie in absehbarer Zeit auch nicht erreichen. Doch die Hoffnung auf eine Weiterführung oder Wiedereröffnung in bisher noch unbekannten Form bleibt bestehen. So erklärte etwa Edgar Engelhardt (SPD), dass er in seiner Zeit als Ratsmitglied bereits dreimal einen solchen Schließungsbeschluss gefasst habe: „Erstmals vor 20 Jahren, dann am 10. April 2014 und nun zum dritten Mal“. Er fordert, Gespräche weiterzuführen, und zeigt die Knackpunkte in den bisherigen Verhandlungen auf: „Die Lehrer wollen verständlicherweise ihren Beamtenstatus nicht verlieren, die Schule müsste zur Aufnahme der geforderten 112 Schülerinnen und Schülern erweitert werden und es gibt keine Sportmöglichkeiten“. Doch er hat die Hoffnung, dass sich noch eine Option für die Schule ergibt. „Kinder sollen hier am Ort sowohl in die Regelschule als auch in die Förderschule gehen können“, sagt er.
Mangelhafte Ressourcen
Die CDU-Fraktion bestätigt den Beschluss, betont aber, dass sie stets Interesse an einer Lösung gehabt habe und weiter auf gangbare Wege warte. Sie wolle „keine Luftschlösser“, aber doch die Gespräche unbedingt fortsetzen. So auch die Grünen, die zudem an die Verwaltung appellieren, „etwas zu tun“, wie Ulrich Buchholz sagte.
Die Schulkonferenz hatte in ihrer Sitzung am 15. Mai festgehalten, „dass die räumliche und sächliche mangelhafte Ressourcenfrage schon seit Jahren dem Schulträger bekannt ist“. Weil es die Verordnung zur Mindestgröße gibt, sei die Aufforderung zur „auslaufenden Schließung“ durch die Bezirksregierung zu erwarten gewesen. Trotzdem stimmte auch sie der schrittweisen Auflösung der Laurentius Schule durch die Stadt Niederkassel mit dem Schuljahr 2023/24 einstimmig zu. Lediglich die FDP wandte sich gegen die Schließung, wenngleich dies, so war zu vernehmen, nur als symbolische Handlung zu verstehen war.
Stadtschulpflegschaftsvorsitzender Erich Abraham glaubt, dass noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind: „Niederkassel soll als Standort für Förderschulen erhalten bleiben“. Er will in weiteren Gesprächen eine Regelung finden, die dauerhaft tragbar ist. Geplant sei, nun mit möglichen Investoren in Kontakt zu treten in der Hoffnung, dass die Stadt ein notwendiges Grundstück für einen Neubau bereitstelle. „In den nächsten drei Jahren müssen wir etwas auf den Weg bringen, mehr Zeit haben wir nicht“.
Drei Jahre beträgt die Zeitspanne, weil es sich um eine sogenannte auslaufende Auflösung handelt. Die vorgesehenen Aufnahmen von Schülerinnen und Schülern zum Schuljahr 2023/2024 können noch erfolgen, „danach ist jedoch keine Neuaufnahme in die Klasse 1 bzw. 5 mehr möglich“, so die Bezirksregierung.