Bootsteile in Mondorf geklaut Diebe setzen Rettungsboote von Feuerwehr und DLRG in Niederkassel außer Betrieb
Update | Niederkassel · In Niederkassel haben Diebe die Motoren mehrerer Boote der Feuerwehr und des DLRGs gestohlen. Die Rettungsboote, von denen eines auch bei der Tragödie in Hersel im Einsatz war, können jetzt nicht mehr fahren.
In der Nacht zum 14. Juni haben sich bislang unbekannte Täter unbemerkt Zutritt zum Anlegesteg im Mondorfer Hafen verschafft und Teile der dort anliegenden Rettungsboote der DLRG Rhein-Sieg sowie der Feuerwehr Niederkassel gestohlen. Die Boote sind seitdem nicht mehr einsatzbereit.
„Es ist unverantwortlich, gerade in den Sommermonaten, wo wir viele Einsätze auf dem Rhein fahren müssen, unser Einsatzboot durch den gezielten Diebstahl von Bootsteilen zu sabotieren“, so der stellvertretende Stadtbrandinspektor Dirk Zimmermann. Als am Mittwochnachmittag das Feuerwehrboot der LE Mondorf mittels einer Hebeanlage zu Wasser gelassen werden sollte, zeigte sich, dass an den beiden 80-PS Außenbordmotoren Diebe am Werk gewesen waren. Propeller, Antriebsschaft, Schaltgestänge und Getriebe hatten der oder die Diebe sorgfältig abgebaut. Die Diebe kaperten ein kleines Beiboot, das auch im Mondorfer Hafen liegt, um ihre Beute abzutransportieren, so die Vermutung der hinzugerufenen Wasserschutzpolizei.
Beim Einsatzboot der DLRG fehlen die gleichen Teile
Auch vom Boot der DLRG wurden Teile gestohlen. Genau wie beim Einstzboot der Feuerwehr wurde hier der Außenborder zum Teil demontiert und Propeller, Antriebsschaft, Schaltgestänge und Getriebe entwendet. Deshalb sind beide Boote derzeit nicht manövrierfähig.
Aufgrund des Schadens am Motor könne das Rettungsboot momentan nicht mehr für lebensrettende Einsätze verwendet werden, so der Stephan Halm von der DLRG Rhein-Sieg. „Das ist besonders kritisch vor dem bevorstehenden heißen Wochenende“, sagt der stellvertretende Bezirksleiter. „An solchen Tagen ist immer mit Einsätzen zu rechnen, an denen dieses Boot mit eingesetzt wird.“ Das außer Betrieb gesetzte Rettungsboot sei Ende Mai auch bei der Suche nach Vater und Sohn im Rhein in Hersel im Einsatz gewesen. Die DLRG könne sich „diese sinnlose Tat nicht erklären“ und hoffe, dass das Boot bald wieder einsetzbar sein wird.
Auch der Besitzer des Beiboots kam zu Schaden, obwohl sein Boot im Hafen lag, denn die Diebe hatten den kompletten Außenbordmotor mitgenommen. Er bezifferte den Schaden durch den Verlust seines 25-PS-Motors auf 4.500 Euro. Die Wartungsfirma, die noch am Abend das Feuerwehrboot inspizierte, geht von einem Gesamtschaden von rund 7.000 Euro aus.
Nach derzeitigen Erkenntnissen müssen die Diebe in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zugeschlagen haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Täter daran beteiligt waren, ist relativ groß, denn alleine der Außenbordmotor des Beiboots wiegt 60 kg. Ein Fachmann braucht für den Ausbau des Diebesguts je Motor rund 20 Minuten, so die Auskunft der Wartungsfirma. Die gestohlenen Teile, die alle nicht nummeriert und so nur schwer nachzuverfolgen sind, passen allerdings immer nur zu einem bestimmten Motor und sind nicht beliebig einsetzbar.