Stefan Werres ist „Held vom Feld“ Niederkasseler Landwirt für Imagekampagne ausgewählt

Niederkassel · Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) zeigt mit der Imagekampagne "Held vom Feld" und Landwirt Stefan Werres aus Niederkassel, wie das Berufsbild eines modernen Landwirts ausschaut.

 Derzeit wird bei Stefan Werres die Rapsernte eingefahren.

Derzeit wird bei Stefan Werres die Rapsernte eingefahren.

Foto: Dieter Hombach

Die Ernte im Rheinland ist in vollem Gange. Um auf die vielfältige und facettenreiche Arbeit der Landwirte hinzuweisen, präsentieren sich die rheinischen Bauern mit der Kampagne „Held vom Feld“ des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV). Der Verband, der 10.000 aktive Landwirte vertritt, möchte mit der Imagekampagne das Berufsbild des Landwirts transparent machen und hat gleich acht Junglandwirte über seine Agrarfachzeitschrift „LZ Rheinland“ in den Focus der Öffentlichkeit gerückt, unter ihnen Stefan Werres aus Niederkassel.

Kaum ein Wirtschaftszweig bietet eine so große Vielfalt wie die Landwirtschaft. Ackerbau, Obstbau, Schweine, Kühe oder Geflügel – Landwirte sind in vielem Profis, will die Kampagne zeigen. Dabei haben sie nicht nur das Wetter im Blick, sie sorgen auch noch für eine vielfältige Kulturlandschaft und Biodiversität. „Hahn im Stall“, „Milchbubi“, „Pferdemädchen“ und „Ferkelnanny“ sind einige der Titel, die der RLV vergibt. Stefan Werres (30) ist ein „Held vom Feld“.

Betrieb ist seit 1915 in Familienbesitz

Er hat schon als Kind auf dem Traktor auf dem elterlichen Hof gesessen. „Für mich war schon immer klar, dass ich Landwirt werden möchte, denn ich bin schon als kleiner Junge mit allen Arbeiten auf dem Hof vertraut gewesen“, sagt Werres. Nachdem er sein Studium als Agraringenieur abgeschlossen hatte, übernahm er vor drei Jahren den Hof seines Vaters. „Das ist ein mittelständischer Landwirtschaftsbetrieb in vierter Generation, der seit 1915 in Familienbesitz ist“, so Werres. Heute baut der Junglandwirt gemeinsam mit seinem Vater auf den Feldern Raps, Weizen, Wintergerste, Chicorée und Zuckerrüben an.

Auf die Frage, was ihn antreibe, sagte Werres, dass es der Lohn der Arbeit sei, ein hochwertiges Produkt im Einklang mit der Natur geschaffen zu haben. „Ich bin gerne draußen in der Natur und könnte mir keinen Bürojob vorstellen. Und ich stelle mich der Verantwortung, denn immer mehr Menschen werden von einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche ernährt“, sagt der 30-Jährige. Ein Landwirt habe um 1900 so viele Lebensmittel erzeugt, dass er etwa vier Personen ernähren konnte. Heute ernähre ein Landwirt statistisch gesehen 155 Personen.

Über den Einsatz von Spritzmitteln

Werres wird von Spaziergängern und Radfahrern angesprochen, wenn er seine Felder mit Dünger und Insektiziden bearbeitet. „Das ist leider nicht zu verhindern. Wir Landwirte gehen sorgsam und sparsam damit um. Ich fahre mit einem GPS-gesteuerten Traktor und einer Feldspritze über die Anbauflächen. Damit kann man genau bestimmen, wo und wie viel auf dem Feld verteilt wird“, erklärt er. Auf seinem Rübenfeld informiert er mit Tafeln über den Einsatz von Spritzmitteln (siehe Text „Insektizid-Feldversuch“).

Die Kampagne des RLV läuft zwei Monate. Die Motive werden sukzessive vorgestellt, wobei die Landwirte auf die sozialen Medien Facebook und Instagram, aber auch auf Postkarten und Sticker setzen. In Niederkassel hängen große Bauzaunbanner. „Ich freue mich, wenn wir Landwirte mit den Menschen, die unsere Produkte konsumieren, auch in Kontakt kommen“, sagt Werres. Über Landwirtschaft werde viel diskutiert, aber leider nicht miteinander, sondern übereinander, bedauerte der Junglandwirt. Deshalb gibt er für Nachfragen auch seine Telefonnummer auf den Tafeln an.

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