Hinterlassenschaften der Vierbeiner Politessen sprechen Hundehalter in Niederkassel auf Fehlverhalten an

Niederkassel · Die Niederkasseler sollen unter anderem mit direkten Ansprachen von Politessen vor Ort dazu bewegt werden, die Hinterlassenschaften ihrer Hunde zu entsorgen. Auf Bußgelder soll möglichst verzichtet werden.

 Verbotsschilder und Hundekotbeutelspender allein führen nicht bei allen Hundehaltern zur Einsicht.

Verbotsschilder und Hundekotbeutelspender allein führen nicht bei allen Hundehaltern zur Einsicht.

Foto: Katharina Weber

Eine Einsatzgruppe im Ordnungsamt in Niederkassel, die Umweltsünder bestraft, gibt es nicht. Stattdessen sollen die Niederkasseler mit direkten Ansprachen von Politessen vor Ort und die 30 Spender mit Hundekotbeuteln auf dem Gebiet der Stadt dazu bewegt werden, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zu entsorgen und für den entstehenden Müll auch die entsprechenden Behälter zu nutzen.

Bürgermeister Stephan Vehreschild gab sich überrascht angesichts der SPD-Anfrage zum Ordnungsdienst in Niederkassel. Er antwortete darauf, dass auch die SPD wisse, dass man sich bei den Haushaltsberatungen bewusst gegen einen eigenen Ordnungsaußendienst entschieden habe, da dieser sehr personalintensiv und damit teuer sei.

Politessen übernehmen Aufgaben eines Ordnungsdienstes

Wenn nötig, arbeite man mit dem Ordnungsdienst in Troisdorf zusammen. Als Beispiele für diese Zusammenarbeit nannte Vehreschild Ruhestörungen oder auch große Feste wie das Strandfest in Mondorf. Ansonsten seien die städtischen Politessesen unterwegs, um den ruhenden Verkehr zu überwachen. Dazu gingen sie auch in die Wohnviertel.

„Es gibt dort etliche Ansprachen durch die Politessen wegen Verunreinigungen, zum Beispiel mit Hundekot“, so Vehreschild. „Auch der Bürgermeister selbst spricht die Leute an, wenn er sieht, dass sie die Hundekotbeutel auf die Wiese werfen, weil es gerade an dieser Stelle keinen Abfalleimer gibt“, ergänzte er.

In ihrer Anfrage im Hauptausschuss am Mittwochabend wollte die SPD wissen, wie viele Personen das Ordnungsamt an den Wochenenden auf der Straße habe, welche Bereiche sie kontrollieren würden und wie häufig Kontrollen am Rhein stattfänden. Außerdem wollten die Sozialdemokraten wissen, wie viele Bußgelder im vergangenen Jahr verhängt worden seien, insbesondere für Hundekot-, Müll- und Zigarettenstummel-Vergehen. Sie fragten, ob das Ordnungsamt zu gering besetzt sei, um regelmäßig Kontrollen durchzuführen und zuletzt, wie viele Hundekotbeutelstationen es im Stadtgebiet insgesamt gebe.

Stadt will weitere Spender für Hundekotbeutel aufstellen

Zahlen lieferte Vehreschild zum letzten Punkt. Es gibt in Niederkassel 30 Beutelspender für Hundekot. Die Bestückung der Spender kostet rund 5500 Euro im Jahr. Hier wolle die Stadt noch weitere Spender aufstellen. „Die fünf städtischen Politessen kontrollieren zwar in erster Linie den ruhenden Verkehr, sie sind aber auch in bebauten Gebieten unterwegs, wo für Hunde eine Anleinpflicht herrscht, und sie sprechen die Hundehalter an, falls sie sich nicht daran halten“, führte Vehreschild gegenüber dem General-Anzeiger aus.

Bußgelder seien bisher keine verhängt worden. „Wir wollen es zunächst mit einer entsprechenden Ansprache versuchen“, so Vehreschild. Am Rheinufer gebe es keine Kontrollen, allerdings gebe es gemeinsame Begehungen der Ordnungsamtsmitarbeiter mit der Kreispolizei, allerdings nur wenige Male im Jahr.

Der Bürgermeister kann sich durchaus vorstellen, die Kontrollen für mehr Sauberkeit in der Stadt zu intensivieren. Aber dazu müsse das Thema dann bei den nächsten Haushaltberatungen beschlossen und gegebenenfalls eben auch finanziert werden.

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