Pläne für Dreifachturnhalle von Niederkassel Politik entscheidet für teurere Lösung

Niederkassel · Für den Boden der Dreifachturnhalle im geplanten Schulzentrum Nord soll es zwei kombinierbare Beläge geben. Die meisten Vereine kamen jedoch nicht zur Beratung des Fachausschusses.

 Die Vereinsvertreter begutachten und diskutieren über die Bodenbeispiele.

Die Vereinsvertreter begutachten und diskutieren über die Bodenbeispiele.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Nicht viele Vereine waren der Einladung gefolgt, im Ausschuss Schulzentrum Nord über die Gestaltung des Hallenbodens in der Dreifachturnhalle des geplanten Schulzentrums Nord mitzudebattieren. Gerade einmal fünf Vereine hatten die Möglichkeit wahrgenommen, zu diesem Thema Stellung zu beziehen. 20 Vereine ließen sich gar nicht blicken.

Pläne für Dreifachturnhalle von Niederkassel: Politik entscheidet für teurere Lösung
Foto: Hans-Werner Klinkhammels

„Primäre Nutzung in der Halle ist der Schulsport, dann folgen der Vereinssport und zuletzt die Nutzung als Mehrzweckhalle durch Traditionsvereine“, stellte Volker Fleck vom Büro hks architekten klar. Eine 100 Quadratmeter große mobile Bühne soll aufgebaut werden können, Gastronomie im Innenbereich der Halle möglich sein, und eine Fußbodenheizung sei auch gewünscht. „Es gibt keinen Boden, der auf Dauer das alles kann“, sagte er.

Ein flächenelastischer Sportboden sei insgesamt der Beste, Linoleum und PVC kommen dabei als preisgünstige und strapazierfähige Varianten in Frage. Fleck empfiehlt einen Linoleumboden in Kombination mit einem Schutzbelag, der bei Bedarf auf den Sportboden ausgelegt werden kann. Hier präferiert er die Teppichplatine oder den Rollenbelag. Beide Materialien hätten ihre Vor- und Nachteile. Der Teppich sei besser für eine gute Raumakustik, sei leicht und schnell zu verlegen, dafür aber schmutzanfälliger. Die Rollenware sei dagegen gut zu säubern, jedoch schwieriger zu verlegen.

Probleme mit Auf- und Abbau

Bedenken äußerte die KG Rut-Wiess Ranzel. Man habe nicht genügend Zeit für Auf- und Abbau: „Für eine KG-Veranstaltung am Samstag sind wir nicht in der Lage, den Boden auszulegen, weil wir freitags schon beginnen müssten. Es sollte ein Belegungsplan gemacht werden, damit man eventuell montags noch das ein oder andere zurückbauen darf“, hieß es. Dem entgegnete Carsten Walbröhl: „Es wird keinen Belegungsplan geben, die Halle muss sich den schulischen Bedürfnissen unterordnen. Seitens der Stadt werden wir nicht eingreifen.“ Der Beigeordnete ergänzte: „ Die Vereine können mit der Schule interne Vereinbarungen treffen, wie auch die Frage klären, ob man freitagsmorgens oder schon donnerstagabends die Halle nutzen kann.“

Die KG Grün-Weiß Lülsdorf kennt sich mit Rollenware aus, sie verlege diese bereits seit Jahren in der Grundschul-Sporthalle. „Nach dem Säubern ist der PVC-Rollenbelag nach zwei bis drei Stunden trocken, sodass er dann aufgerollt werden kann“, sagte ein Vereinsvertreter. „Auch das Foyer zwischen Halle und Mensa wird für kleinere Veranstaltungen nutzbar sein. Messen oder Konzerte erhalten mit Teppichboden das bessere Flair und die bessere Akustik“, betonte Walbröhl.

Einstimmiger Beschluss

Dem stimmte die Politik zu. Ralf Droske (Grüne): „Linoleum als Hallenboden finden wir gut.“ Auch Frieder Reusch (SPD) sah das so. Mathias Jehmlich (CDU) sagte, die Teppichfliese sei ideal, flexibel für kleine Flächen und in Kombination mit der Rollenfolie eine gute Sache, um den Hallenboden zu schützen.

Der Beschluss erfolgte dann einstimmig: Die Unterkonstruktion wird einen Linoleumboden erhalten, und beide Schutzböden, Teppich wie PVC-Rollen, sollen seitens der Stadt angeschafft werden. „Wenn wir schon Millionen für ein neues Schulzentrum ausgeben, kann man auch zweimal 30.000 Euro für eine doppelte Schutzbodenvariante ausgeben“, so der allgemeine Tenor im Ausschuss.

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