Menschen mit geistiger Behinderung Ranzeler Wohnhaus bietet Platz für 18 Erwachsene

NIEDERKASSEL · Sie sind neu in Ranzel, seit Januar wohnen sie nun mitten im Ort an der Porzer Straße. Langsam aber sicher gehören sie zum festen Bild in der Nachbarschaft. Ob in der Eisdiele oder beim Bäcker, die 15 Bewohner des neugebauten Wohnhauses für Menschen mit geistiger Behinderung sind in Ranzel angekommen.

 Zusammenleben in kleinen Gruppen: Auch das gehört zum Konzept des Wohnhauses.

Zusammenleben in kleinen Gruppen: Auch das gehört zum Konzept des Wohnhauses.

Foto: Sebastian Fink

"Wir suchen den Dialog mit der Nachbarschaft, wollen Begegnungen schaffen und Vorurteile nehmen", sagt Einrichtungsleiter Sascha Stäps. 18 Erwachsene mit geistiger Behinderung haben in dem Wohnhaus der Heilpädagogischen Hilfen des Landschaftsverbands Rheinland Platz, drei Zimmer stehen noch leer.

"Untergebracht sind die Bewohner hier in Appartements für zwei oder vier Personen", sagt Ursula Nötges-Fuchs, die LVR-Regionalleiterin des Rhein-Sieg-Kreises. In anderen Wohnhäusern sei die Unterbringung in klassischen Wohnbereichen mit jeweils acht Bewohnern üblich. "Hier können sich die Bewohner besser entwickeln, werden gefordert und können sich nicht hinter anderen verstecken", so Nötges-Fuchs.

Die Selbstständigkeit steht im Vordergrund. Zu zweit oder viert leben die 15 Bewohner zusammen, kochen und waschen mit den insgesamt 16 Mitarbeitern oder gehen in die nahe liegenden Geschäfte einkaufen. Einige der Bewohner gehen auch auswärts in den Behindertenwerkstätten in Troisdorf und Beuel arbeiten. "Die Trennung von Wohnen und Arbeiten ist sehr wichtig", erklärt Nötges-Fuchs.

Die Zusammenstellung der einzelnen Wohnbereiche war indes ein langer Prozess. "Hier mussten Gespräche mit den Bewohnern, den Angehörigen und den Betreuern geführt werden, um zu sehen, wer zusammenpasst und wer nicht", sagt Alexandra Vollbach vom Aufnahmemanagement. Zehn Männer und fünf Frauen zwischen 18 und 69 Jahren haben so zusammengefunden. Und auch die Resonanz im Ort ist gut.

"Einige Menschen aus Ranzel wollen hier mitarbeiten, ein Schul- und ein Ausbildungspraktikum haben wir schon vergeben", so Stäps. Weitere Ehrenamtliche werden noch gesucht. "Wir versuchen uns hier in den nächsten Wochen und Monaten noch besser zu vernetzen", betont Stäps.

Wer sich ehrenamtlich im Wohnhaus für Menschen mit geistiger Behinderung in Ranzel engagieren möchte, kann sich bei Wohnhausleiter Sascha Stäps unter der Rufnummer 0171/575011 6 oder per E-Mail unter sascha.staeps@lvr.de melden.

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