Großprojekt am Rhein Rheinbrücke: Niederkasseler CDU nennt Bedingungen

Niederkassel · Die Planung für die neue Rheinbrücke bei Niederkassel ist noch gar nicht angelaufen. Dennoch wird in der Kommunalpolitik bereits um einen Kurs gerungen. Ein Schwerpunkt dabei: der Trassenverlauf.

Mit der Rheinbrücke und ihrer Anbindung an die Flughafenautobahn kann aus Sicht der Niederkasseler Politiker einiges schief gehen. Das wurde zumindest deutlich bei der Debatte, die im jüngsten Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss geführt wurde. Am Ende stand der Wunsch, zu einer informellen Sitzung einzuladen, in der dieses Thema erneut in allen Einzelheiten besprochen werden soll, damit am 16. November ein Beschluss gefasst werden kann, der von allen getragen wird.

Zunächst war es die Trassenführung, wie sie aktuell von der imaginären Rheinbrücke bis hin zur A 59 skizziert ist. Diesen Verlauf habe man bisher noch nie angedacht, sagte CDU-Fraktionschef Marcus Kitz. Seine Fraktion hatte beantragt, schon jetzt die Forderungen der Stadt deutlich zu machen. Quasi auf Schlangenlinie verlaufe die derzeitig angedeutete Trasse und schneide Stadtteile wie Weilerhof vom Rest der Stadt ab. „Das ist für uns ein No-Go, und das hat es auch noch nie gegeben“, wunderte sich Kitz.

Bisher sei die Trasse von der Brücke hin zur Autobahn immer nördlich sämtlicher Niederkasseler Stadtteile verlaufen. Genau darauf müsse die Stadt nun auch drängen. Ebenso müsse man sich gegen eine Autobahn aussprechen. Eine Schnellstraße mit dem sogenannten 2-zu-1-Verkehr und damit wechselnden Überholmöglichkeiten halte er für die beste Lösung. Die Kurvenradien seien enger, die Querschnittbelastung geringer, und es gebe bessere Anbindungsmöglichkeiten an die Stadt. Zudem müsse man das Land und die Verkehrsverbünde auffordern, die Schienenanbindung der Brücke in die Planungen aufzunehmen. Als eine weitere Forderung will die CDU nicht, dass der Landesbetrieb Straßen NRW mit der Planung beauftragt wird und schlägt hier zum Beispiel die Deges (Deutsche Einheit, Fernstraßenplanungs und -bau GmbH) vor, an der Bund und Länder beteiligt sind.

Auf wenig Begeisterung stießen die Anregungen der CDU bei den übrigen Fraktionen. Peter Tilgner (SPD) warnte vor Forderungen, die zu erheblichen Verlängerungen des Planungsprozesses führten. Tilgner spielte etwa auf eine mögliche Untertunnelung an, die als ein weiterer Lösungsansatz von der CDU ins Spiel gebracht wurde.

Winfried Heinrichs (FDP) hielt es für verfrüht, schon jetzt einen Beschluss zu fassen, was sich die Stadt im Detail vorstelle. Die „aufgepeppte Bundesstraße“ sei unrealistisch: „Es wird mit Sicherheit eine Autobahn werden, die jedoch dann mit Lärmschutzwänden oder Tempolimits ausgestattet werden muss.“

Tanja Schulten (Grüne) forderte, zunächst ein Umweltverträglichkeitsgutachten zu erstellen, bevor mit den Planungen über Trassen oder Straßen begonnen werde. Matthias Großgarten (SPD) mahnte an, dass sich in der Bevölkerung eine große Gegenbewegung entwickele. Dem müsse man früh entgegenwirken. Der Erste Beigeordnete Helmut Esch meinte, dass sich die Stadt nicht zu lange Zeit lassen sollte mit der Grundsatzdiskussion und den daraus resultierenden Forderungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort