Laurentiusschule in Niederkassel-Mondorf Schulpflegschaft lehnt Übernahme durch katholischen Träger ab

Niederkassel · Die Mondorfer Laurentiusschule wird nun doch nicht vom katholischen Träger Sankt Ansgar übernommen. Eltern und Lehrkräfte stellten sich geschlossen gegen die Trägerschaft. Damit ist die Zukunft der Förderschule erneut unsicher.

 Für die Laurentiusschule soll nun erneut eine kommunale Trägerschaft geprüft werden.

Für die Laurentiusschule soll nun erneut eine kommunale Trägerschaft geprüft werden.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Vor wenigen Monaten noch schien die Zukunft der Laurentiusschule gesichert: Der freie Träger der Caritas Jugendhilfe (CJG) Sankt Ansgar hatte Interesse bekundet, die Mondorfer Förderschule zu übernehmen. Nun jedoch haben Grüne, SPD und FDP in der jüngsten Ratssitzung mit einem gemeinsamen Antrag die Reißleine gezogen. Der Grund: „Der in Frage kommende katholische Träger wird insbesondere von den betroffenen Eltern und Lehrern der Laurentiusschule abgelehnt“, heißt es im Antrag. Damit reagiert der Rat auf einen Brief der Schulpflegschaft, in dem diese sich klar gegen den Träger positioniert: „Wir sagen Nein zu einem Wechsel zu Sankt Ansgar.“

Die Überlegungen über den Wechsel zu einem freien Träger waren notwendig geworden, weil die Landesvorgaben für eine städtische Trägerschaft eine Schülerzahl von mindestens 112 vorsehen. Die Förderschule war mit ihren derzeit rund 70 Schülerinnen und Schülern dafür zu klein geworden. Freie Träger sind an diese Mindestvorgaben nicht gebunden.

Gespräche mit kommunalen Trägern

Der Antrag lautet weiter, die Übernahme durch den katholischen Träger CJG Sankt Ansgar könne nun dazu führen, dass die Akzeptanz in der Elternschaft und die Konsistenz in der pädagogischen Arbeit leiden. Das Lehrpersonal der Laurentiusschule war von Sankt Ansgar zu einer unverbindlichen Informationsveranstaltung eingeladen worden, dem Termin aber geschlossen ferngeblieben.

Die CDU sieht mit diesem Antrag einen abgestimmten Fahrplan gestoppt. Man habe die große Sorge, so Fraktionschef Marcus Kitz, „dass die Schule ohne die Trägerschaft eines freien Trägers nun noch gefährdeter ist.“ Friedrich Reusch von der SPD forderte hingegen von der NRW-Regierungskoalition, die Landesvorgaben für den Betrieb einer Förderschule zu ändern. Die Verwaltung soll nun mit anderen kommunalen Schulträgern Kooperationsgespräche führen, um eine Lösung für die Sicherung und Weiterentwicklung der Laurentiusschule in kommunaler Trägerschaft zu finden.

Suche nach Alternativen

Aktuell führt die Stadt Niederkassel Gespräche mit verschiedenen Kommunen. Neben Köln, Bonn, Sankt Augustin, Bornheim, Wesseling und Hennef wurde auch Troisdorf kontaktiert. Dort werden ebenfalls Maßnahmen zur dauerhaften Standortsicherung der eigenen Förderschule in die Wege geleitet. Im Rahmen des Gespräches wurden zwei Lösungsansätze erarbeitet, bei denen beide Partner, Niederkassel und Troisdorf, profitieren würden. Dafür sei jedoch zunächst eine Klärung rechtlicher Fragen mit der Bezirksregierung erforderlich.

Schuldezernent Carsten Walbröhl verweist auf die Anfrage an die Bezirksregierung, ob diese das Erreichen der Schülerzahl von 112 für eine Verbundschule in Niederkassel für alle Jahrgangsstufen und alle bisherigen Förderschwerpunkte tatsächlich für unrealistisch halte, oder ob sich die entsprechende Bewertung aus dem November 2021 zwischenzeitlich geändert habe. Alternativ sei auch eine Aufteilung in reine Primar- oder Sekundarschulen mit jeweils geringeren Mindestgrößen denkbar.

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