Umbau des Hauses Elisabeth Sschmeißt die Caritas jetzt doch niemanden raus?

NIEDERKASSEL · Peter Klupsch musste Ende September erst einmal schwer schlucken. Sein Vater wohnt im Haus Elisabeth in Niederkassel-Ort, hat dort eine Wohnung im betreuten Wohnen. Die Caritas informierte die Mieter auf einer Veranstaltung, dass sie nach fertigem Umbau in zwei Jahren ausziehen müssten.

 Das Haus Elisabeth in Niederkassel wird zurzeit in ein modernes Pflegeheim umgebaut.

Das Haus Elisabeth in Niederkassel wird zurzeit in ein modernes Pflegeheim umgebaut.

Foto: Sebastian Fink

So zumindest hat Klupsch es verstanden. Die Caritas spricht nun von einem Missverständnis und präsentiert eine neue Lösung. "Wir haben auf dem Termin Ende September nur die Rechtsgrundlage dargelegt", sagt Kreis-Caritasdirektor Harald Klippel. Der Umbau des mehr als 100 Jahre alten Haus Elisabeth wurde durch das Landespflegegesetz von 2003 notwendig. Demnach muss bis 2018 eine Einzimmerquote von 80 Prozent erreicht werden.

"Außerdem muss es eine Trennung zwischen Pflege und Wohnen geben", sagt Klippel. Und dies betrifft eben auch den Vater von Peter Klupsch, da es das betreute Wohnen nicht mehr direkt im Haus geben kann.

"Meinem Vater und den neun anderen Bewohnern wurde gesagt, dass sie für zwei Jahre während des Baus in ein provisorisch eingerichtetes Zimmer einziehen und nach den zwei Jahren komplett das Haus verlassen müssen", sagt Klupsch und wandte sich Mitte November an die Stadt.

Bürgermeister Stephan Vehreschild nahm daraufhin Kontakt zur Caritas auf. "Es gab Irritationen nach dem Gespräch im September, aber man hat uns versichert, eine Lösung zu finden", so Vehreschild. Die Stadt hat jedoch keine Handhabe, da das Haus der Caritas gehört. "Wir haben nur baurechtliche Dinge zu klären", sagt der Bürgermeister.

Klippel widerspricht den Anschuldigungen Klupschs. "Wir haben nur gesagt, dass ein Auszug eine Alternative sein kann, wir gleichzeitig aber nach einer Lösung suchen." Und die scheint nun gefunden, wie ein Brief an die zehn Bewohner und ihre Angehörigen beweist.

Im Gartengeschoss werden eigene Zimmer für die Mieter gebaut, von der Qualität her vergleichbar mit den Zimmern des Pflegeheims. Das Haus Elisabeth wird dann vom Erdgeschoss bis zum Obergeschoss ein Altenpflegeheim sein, das Gartengeschoss ist der Tagespflege und dem betreuten Wohnen vorbehalten und gehört somit juristisch nicht mehr zum Pflegeheim. "Diese Lösung ist rechtlich absolut sauber", sagt Klippel.

Über einen Aufzug wären die Bewohner mit dem Pflegeheim verbunden. Nun soll es weitere Gespräch mit den Angehörigen geben. "Wir müssen jetzt sehen, dass die zehn Bewohner nicht einfach nur in das Gartengeschoss abgeschoben werden", sagt Klupsch. Eine Einigung ist dies noch nicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort