Neue Pfarrerin in Lülsdorf Stork-Denker will die Gemeinde öffnen

NIEDERKASSEL · Die neue Pfarrerin Katharina Stork-Denker will in Lülsdorf sesshaft werden und die Evangelischen Kirchengemeinde breiter aufstellen. "Ich habe den Wunsch, hier eine Heimat zu finden", sagt sie.

 "Man macht es mir leicht, mit den Menschen in Kontakt zu treten", sagt Katharina Stork-Denker zu ihrer Anfangszeit in Lülsdorf.

"Man macht es mir leicht, mit den Menschen in Kontakt zu treten", sagt Katharina Stork-Denker zu ihrer Anfangszeit in Lülsdorf.

Foto: Martina Welt

Ihre Einführung als Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde in Lülsdorf liegt noch nicht lange zurück. Anfang Juli hat die gebürtige Siegenerin Katharina Stork-Denker das Pfarrhaus mit ihren drei Söhnen und ihrem Mann bezogen. Und wenn die 39-Jährige über ihre Zukunft in Niederkassel-Lülsdorf sinniert, kommen ihr die Bürger in den Sinn - und zwar aus allen Altersgruppen.

Und ihre Pläne haben auch etwas mit Beständigkeit zu tun. Ginge es allein nach ihr, würde sie sich in jedem Fall die nächsten zehn Jahre in Lülsdorf sehen. "Ich habe den Wunsch hier eine Heimat zu finden", denn bisher verlief ihr Lebensweg eher unstet.

Die Mutter dreier Kinder kehrte erst im Frühjahr von einem dreijährigen Aufenthalt in Jerusalem zurück. Sie hatte ihren Mann begleitet, der dort arbeitete. Die Zeit in Jerusalem sei eine "große Fortbildung" an einem Ort mit enormer Vielfalt an Kulturen, Religionen, Traditionen und Geschichte gewesen. Und seit dem 1. August hat Stork-Denker die Pfarrstelle in der evangelischen Emmauskirche angetreten.

Dass der Beruf der Pfarrerin ihr in die Wiege gelegt worden sei, kann man nicht unbedingt behaupten. Nach dem Abitur studierte die laut eigener Aussage sehr gute Schülerin Mathematik und Theologie auf Lehramt in Bonn und später Theologie in Heidelberg. Für das Lehramt beendete sie jedoch nur ihr Grundstudium.

Es seien die Gespräche mit Frauen, die Pfarrerin werden wollten, gewesen, die auch ihr diesen Weg als den richtigen aufzeigten. Der große Unterschied zum Lehrerberuf: Sie habe es nun mit Menschen aller Altersgruppen zu tun. "Ich begleite sie von der Taufe bis zum Sterbebett", sagt Stork-Denker.

Die Pfarrerin hat sich dabei viel vorgenommen: Sie möchte Räume schaffen, in denen Begegnungen stattfinden können. Wichtig war ihr zum Beispiel das Gartenfest im Vorhof des Gemeindezentrums zu ihrer Einführung. Ähnliche Veranstaltungen für alle Altersgruppen wünscht sie sich zukünftig.

In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sich Stork-Denker mit der Beteiligung der Gemeinde am Gottesdienst. Sie ist sich sicher, dass man den Menschen viel zutrauen kann. "Jeder kann und darf, wenn er möchte, sich aktiv am Gemeindeleben beteiligen", sagt Stork-Denker. Dadurch wolle sie das Ehrenamt stärken.

Nach der Promotion ist sie zunächst als Pfarrerin im Entsendungsdienst nach Siegen zurückgekehrt. Dort arbeitete sie bis 2011 und begleitete schließlich ihren Mann nach Jerusalem. Die Pfarrerin freut sich, dass ihre Bewerbung auf die Pfarrstelle in Lülsdorf positiv beschieden wurde.

Das Pfarrhaus hat sie bereits nach ihren Vorstellungen verändert. Auch für die Kirche hat sie viele Ideen. "Man macht es mir hier leicht, mit den Menschen in Kontakt zu treten", sagt Stork-Denker. Sie wünscht sich neben der Offenheit gegenüber anderen Kulturen und anderen Kirchengemeinden einen Raum in ihrem Gemeindezentrum, der offen für alle ist. Dort sollen sich die Menschen wohl fühlen und Rückzugsräume finden.

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