Neue Autobahn über den Rhein Trasse der "Rheinspange 553" steht erst 2020 fest

Niederkassel/Porz · Bei einem mobilen Infomarkt an Bord der MS Loreley haben Bürger mit Mitarbeitern von Straßen.NRW diskutiert. Lärm durch die geplante Autobahn bereitet möglichen Anwohnern Sorgen.

 Die Anwohnern der vermeintlichen Trasse betrachten eine Karte.

Die Anwohnern der vermeintlichen Trasse betrachten eine Karte.

Foto: Dieter Hombach

Regionalleiter Thomas Ganz, Abteilungsleiter Willi Kolks und Projektleiter Rüdiger Däumer vom Landesbetrieb Straßen.NRW konnten am Samstag in Porz an Bord der MS Loreley viele interessierte Besucher zur ersten öffentlichen Informationsveranstaltung zu „Rheinspange 553“ begrüßen. Das Schiff pendelte zwischen Porz und Wesseling, um so viele Menschen aus den von der geplanten Rheinquerung A 553 betroffenen Gebieten zu informieren.

Aus Düsseldorf kam Hendrik Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr des Landes NRW, der sich vor Ort informieren wollte. Anhand von Schautafeln an den sechs Themenständen machten sich die Bürger ein Bild vom derzeitigen Planungsstand und dessen weiterem Verlauf und diskutierten mit den zuständigen Planern.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung musste Kolks diejenigen enttäuschen, die als vermeintlich direkt Betroffene konkrete Aussagen zum Autobahnneubau erwartet hatten. „Es gibt noch keine Trasse, nur einen Planungsraum. Im September 2019 werden die Pläne von Straßen.NRW der Öffentlichkeit vorgestellt und die Anregungen der Bürger anschließend aufgenommen. Diese Hinweise fließen in unsere weiteren Planungen mit ein, so dass wir Ende 2020 die Linienbestimmung vorstellen können“, so Kolks.

Staatssekretär Schulte sagte, dass die Brücke oder Querung aus mehreren Teilen für Autos, Radfahrer und Fußgänger sowie den Schienenverkehr konzipiert werden könne. Damit wäre man auch bei Reparaturarbeiten unabhängiger. Vor der großen Landkarte mit dem Planungsraum standen Bürger und diskutierten über das Für und Wider einer Querung.

Derzeit gehen die Niederkasseler Bürger von zwei Szenarien aus. Der Querung durch das Retentionsbecken zwischen Lülsdorf und Langel beziehungsweise über den Standort der Evonik in Niederkassel. Eine Lülsdorfer Familie, die namentlich nicht genannt werden wollte, macht sich große Sorgen. „Wir sind aus Köln aufs ruhige Land gezogen. Wenn die Brücke kommt, befürchten wir Lärm, Dreck und Abgase schon während der Bauphase. Auch dürfte der optische Eindruck die Landschaft verschandeln“, so die Familie. Diejenigen, die sich nicht als direkt Betroffene sahen, fanden die Querung gut, wünschten sich aber eine Schienenanbindung sowie eine Autobahn mit Zu- und Abfahrt in den Stadtgrenzen. Auch wenn sich die Besucher beim Infomarkt mit seinen Themenständen und Experten gut informiert fühlten, so überwog bei denjenigen, die am vermeintlichen Trassenverlauf wohnen, die Skepsis gegenüber der „Rheinspange 553“.

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