Mandolinen-Orchester Niederkassel Weihnachtskonzert in Bonn war ein musikalisches Liebesspiel

BONN/NIEDERKASSEL · Ob ein klassischer Walzer, moderne Filmmusik oder bekannte Weihnachtsmelodien - das Mandolinen-Orchester Niederkassel bewies bei seinem Weihnachtskonzert am Sonntag in der Bonner Beethovenhalle, dass sein Repertoire nahezu unendlich scheint.

 Im Walzertakt tanzen Sigrún Pálmadóttir und Thomas Heyer über die Bühne der Beethovenhalle.

Im Walzertakt tanzen Sigrún Pálmadóttir und Thomas Heyer über die Bühne der Beethovenhalle.

Foto: Sebastian Fink

Neben dem Orchester unter der Leitung von Richard und Robert Neff begeisterten auch die beiden Solisten Sigrún Pálmadóttir und Thomas Heyer die rund 900 Zuschauer.

Es sind viele wohlbekannte Melodien, die das Mandolinen-Orchester an diesem Tag spielte. Doch durch die neuen Arrangements von Richard Neff bekamen die Stücke eine neue Klagfarbe, ein neues Gesicht. Der spielerisch-leichte Klang der Mandolinen ließ dann auch schwermütige Stücke, wie etwa den "Walzer Nr. 2" von Dmitri Schostakowitsch aus der Suite für Orchester, verspielt erklingen. Am Dirigat wechselten sich dabei Richard Neff und Sohn Robert ab, vor allem neumodische Stücke, wie die Filmmusik aus "Fluch der Karibik", waren da dem Jüngeren vorbehalten.

Das Orchester hatte sich für sein traditionelles Weihnachtskonzert in diesem Jahr namhafte Unterstützung geholt. Die Sopranistin Sigrún Pálmadóttir und der Tenor Thomas Heyer gesellten sich auf der Bühne zu den Mandolinenklängen, wobei vor allem Pálmadóttir durch ihre glasklare Stimme überzeugte. Spätestens bei ihrem Auftritt zu "Funiculi-Funicula" von Luigi Denza wurde klar, warum die Isländerin, die jahrelang als Solistin an der Oper Bonn engagiert war, weit über Bonn hinaus einen sehr guten Ruf genießt.

Beim Duett "Lippen schweigen", dem Walzer aus "Die lustige Witwe" von Franz Lehár, folgte ein absolutes Highlight des Konzerts. Zum Walzerspiel der Mandolinen bat Heyer zum Tanz, führte Pálmadóttir gekonnt über das Parkett. Es war ein musikalisches Liebesspiel, eine Liaison, das sich auf der Bühne vollzog. Doch dies nicht nur zwischen den beiden Solisten. Auch das Zusammenspiel des Orchesters mit seinen Gästen war von großer Perfektion und Nähe geprägt.

Mit weihnachtlichen Klängen endete der Auftritt der Niederkasseler in Bonn. Richard Neffs eigen komponiertes Stück "Es weihnachtet sehr" zum Text von Theodor Storm war der krönende Abschluss eines großen Konzertes, ehe die Klänge von "Stille Nacht, heilige Nacht" den eigentlichen Ausklang bildeten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort