"Auf Streife" mit der Polizei Werner Momper ist neuer Bezirksbeamter in Lülsdorf

Niederkassel · Polizeihauptkommissar Werner Momper ist der neue Bezirksdienstbeamte in Niederkassel-Lülsdorf. Er soll Kontaktbeamter für die Bürger sein, ist aber auch Ansprechpartner für Kitas und Schulen. Wir waren mit ihm unterwegs.

 Sorgt für die Sicherung des Schulwegs und eine freie Zufahrt: Polizeihauptkommissar Werner Momper vor der Lülsdorfer Grundschule.

Sorgt für die Sicherung des Schulwegs und eine freie Zufahrt: Polizeihauptkommissar Werner Momper vor der Lülsdorfer Grundschule.

Foto: Martina Welt

Zur Mittagszeit ist es ruhig in Niederkassel-Lülsdorf. Polizeihauptkommissar Werner Momper dreht seine Runde durch den Stadtteil. Vor der Grundschule ist noch alles in Ordnung, die Kinder sind im Unterricht und auch entlang des Rheins gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Schon jetzt, drei Monate nach seinem Dienstbeginn, trifft Momper auf gute alte Bekannte.

Landwirt Werner Mittermair macht gerade eine Gassirunde mit Hofhund Asko (2), der sich mächtig über den unerwarteten Spielkameraden freut. Man erkundigt sich nach dem Befinden, es wird über Hunde gefachsimpelt und ein älterer Herr, der vorbeikommt, gibt der kleinen Gruppe noch einige seiner neuesten Witze zum Besten.

Kontaktbeamter für die Bürger

Was zunächst recht unspektakulär daherkommt, ist die originäre Aufgabe des Bezirksbeamten. Er soll gemeinsam mit drei Kollegen, die in anderen Stadtteilen unterwegs sind, Kontaktbeamter für die Bürger sein. Natürlich ist er auch Ansprechpartner für Kindertagesstätten und Schulen. Die Schulwegsicherung ist somit am Morgen eine seiner vordringlichsten Pflichten, die Momper sehr ernst nimmt. Eine Aufgabe, die sein Vorgänger an der Grundschule krankheitsbedingt nicht mehr in Gänze wahrnehmen konnte.

„Meine ersten Tage bei der Schulwegsicherung waren daher sehr spannend“, sagt er. Auch sei die Freude vieler Eltern und Lehrer groß gewesen, dass nun wieder eine Regelung herrsche, erinnert er sich an seine ersten Arbeitseinsätze als Bezirksbeamter im Oktober vergangenen Jahres. „Da wurde auf den Gehwegen, in der Feuerwehreinfahrt oder an der Bushaltestelle geparkt“, berichtet Momper. Schon nach drei Tagen sei den Eltern bewusst gewesen, dass da wieder jemand sei. Die Situation habe sich zwischenzeitig auch wieder gebessert, findet er.

Überblick über den Tag und die Nacht

Mit Dienstbeginn verschafft sich Momper in der neuen Anlaufstelle an der Raiffeisenstraße 4 zunächst einen Überblick, was am Tag und in der Nacht gewesen ist, danach geht er zur Schulwegüberwachung. Im Anschluss muss er entweder Haftbefehle vollstrecken, so genannte „Gefährder-Ansprachen“ führen oder aber Umfeld-Befragungen bei Einbrüchen oder Unfallgeflüchteten durchführen. Auch die Vorführung von Personen vor dem Amtsgericht gehört zu seinen Aufgabenbereichen, ebenso wie die Begleitung von Martinszügen oder aber Einsätze zum Beispiel beim Mondorfer Strandfest. Letztendlich jedoch kann sich der Polizeihauptkommissar, der in Much wohnt, seinen Dienst selbst einteilen.

„Ich empfinde meinen Beruf als Berufung und gehe schon immer jeden Morgen gerne zur Arbeit“, sagt der 55-Jährige, der mit 16 Jahren seine Ausbildung begann. Seit 1981 steht Momper im Dienst der Polizei. Begonnen hat alles mit einer Ausbildung beim Bundesgrenzschutz, der heutigen Bundespolizei.

Eingeteilt im Objektschutz in Bonn

„Tatsächlich hat es mich damals nach Hangelar verschlagen und ich hatte noch keine Ahnung davon, dass ich im späteren Verlauf meines Berufslebens erneut in Sankt Augustin in der dortigen Wache arbeiten würde“, sagt der gebürtige Saarburger. Nach seiner Ausbildung wurde Momper in Bonn, der damaligen Bundeshauptstadt, im Objektschutz eingeteilt. Dort sicherte er hochrangige Staatsbesucher auf Schloss Gymnich oder im Bundespräsidialamt.

Von 1989 bis 1990 war Momper elf Monate lang in der deutschen Botschaft in Bagdad eingesetzt, bevor er 1992 zur Landespolizei NRW wechselte. „Wir begleiteten Castor-Transporte, sicherten Fußballspiele oder Demos ab und waren an Silvester oder Karneval präsent.“ Auch Staatsbesuche wurden von seiner Hundertschaft abgesichert.

"Polizeidienst findet auf der Straße statt"

Im April 1994 meldete sich in seiner Familie Nachwuchs an und er wünschte sich planbare Dienste. Deshalb wechselte Momper in die Dienststelle nach Sankt Augustin. Rückblickend nach fast 40 Jahren würde sich Momper immer wieder für den Polizeidienst entscheiden, auch wenn vor allem die Ausbildungsjahre mit dem enormen Drill „kein Zuckerschlecken“ waren, sagt er. Er habe auch mal gerne Hundeführer werden wollen, das habe zwar nicht geklappt, aber dafür kann er nun sein Selbstverständnis von Polizeidienst voll ausleben. „Für mich findet Polizeidienst auf der Straße statt, ansonsten hätte ich etwas anderes lernen müssen.“

Fit hält sich der vierfache Familienvater mit Joggen, Fahrrad fahren und bei einem Spaziergang mit seinem spanischen Mischling und dem Rottweiler.

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